Hans Holzmann lehrt in Sachen "Savoir Vivre" (Foto: © Bonita Bay Group)
Sommelier wird man wohl nur selten aus – pardon – nüchternen Karrieregründen. Sondern eher aus Liebe zum Wein. Und wohl auch, weil ein kleines bisschen Pädagoge in einem steckt. Wenn man sein önologisches Wissen über Öchslegrade und Terroir mit anderen, weniger beflissenen Zeitgenossen teilt. So wie Hans Holzmann eben.
Inbegriff eines Connaisseurs der alten Schule. Aufgewachsen in der südsteirischen Weingegend (»Mein Vater hat mich schon als kleiner Bub gelegentlich am Weißburgunder nippen lassen«), absolviert der studierte Ingenieur eine erfolgreiche Karriere in der Hightech-Welt. Doch die Leidenschaft für den Wein bleibt. Und als ihn der berufliche Wind nach Kalifornien weht, büchst er aus, wird Sommelier. Vor fünf Jahren kommen er und seine Frau nach Florida. Eigentlich nur für zwei Wochen. »Und dann hat es uns so gut gefallen, dass wir geblieben sind.« Heute ist Holzmann »Corporate Wine Director« bei der Bonita Bay Group und ihren luxuriösen Wohnanlagen in Südwestflorida. Zuständig für Weinkeller und Weinkarte in den neun Clubhäusern, verantwortlich für die Ausbildung der Kellner und »Wine Stewards«. Sachlich betrachtet.
In Wahrheit ist Holzmann natürlich nicht weniger als Botschafter in Sachen Weinkultur. Und so wirbelt er unermüdlich, organisiert die edelsten Tropfen und unterhält die Gäste mit Anekdoten rund um das geistige Getränk (»Wissen Sie, wie ein ungarischer Priester den Tokajer eher zufällig erfunden hat?«). Gerade hat er mehrere Weinclubs gegründet, schon bald ist eine erste Gourmet-Exkursion geplant. Wohin? »Natürlich nach Österreich und Norditalien«, sagt Holzmann mit dem weisen Lächeln des Genießers. Weil es für einen wie ihn eben nichts Schöneres gibt als einen Grünen Veltliner aus der Wachau. Oder einen Pinot Grigio aus Friaul-Julisch Venetien. Prosit und Salute!