Es ist die Gretchenfrage aller, die mit Immobilien im Sunshine State zu tun haben: Ist der Tiefpunkt des Preisverfalls bereits erreicht? Oder müssen wir uns in den kommenden Monaten auf weitere Nachlässe gefasst machen?
Meiner Ansicht nach haben wir in diesem Jahr in Südwestflorida den Tiefpunkt bei Villen in guten Lagen am Wasser mit Zugang zum Golf von Mexiko erreicht. In manchen Teilsegmenten (500.000 bis 750.000 Dollar) steigen die Preise nach Maklerangaben sogar schon wieder. Allerdings dürfte das Preissegment zwischen 150.000 bis 250.000 Dollar aufgrund der weiterhin zunehmenden Zwangsversteigerungen noch mindestens zwei bis drei Jahre unter Druck bleiben.
Seit dem Höchststand für Grundstücke und Häuser im April 2005 sind die Preise für Einfamilienhäuser und Villen in Südwestflorida um rund 35 bis 50 Prozent gefallen. Eine ehemals 500.000 Dollar teure Villa am Kanal in Cape Coral mit Zugang zum Golf von Mexiko ist heute für rund 350.000 Dollar zu haben. Da der Euro zudem in den vergangenen zwei Jahren noch über 20 Prozent an Wert gewonnen hat, kauft ein Investor aus dem Euro-Raum inzwischen 40 bis 70 Prozent billiger als noch im Jahr 2005. Kurzum: Es ist Schnäppchenzeit!
Der durchschnittliche Wert eines Hauses in Cape Coral fiel von 322.000 Dollar im Dezember 2005 auf 212.000 Dollar im Februar 2008. Derzeit sind über 5.000 Häuser in Lee County (Fort Myers, Cape Coral, Lehigh Acres) für unter 200.000 Dollar im Angebot. Da die Auswahl größer als je zuvor ist, finden nur die schönsten und besten Häuser in der jeweiligen Preiskategorie innerhalb von sechs bis zwölf Monaten einen Käufer – und natürlich auch jene Häuser, die keine Mängel aufweisen oder teilweise voll möbliert sind.
Häuser, die vorübergehend – vielleicht aufgrund einer Zwangsversteigerung – leer stehen, wo der Pool umgekippt und veralgt ist oder der Garten nicht mehr gepflegt wurde, verfallen weiter im Preis. Aber auch für diese finden sich Käufer (zu noch größeren Preisnachlässen), die selbst renovieren.
Der Markt reguliert sich. Ich persönlich gehe daher davon aus, dass man die kommenden sechs Monate für Schnäppchenkäufe nutzen sollte. Und dabei gilt dann wie auf dem Flohmarkt: Wer früh aufsteht und an den gedeckten Tisch kommt, hat die größte Auswahl. Am Nachmittag gibt es nur noch die Ladenhüter.
Aus Euro-Sicht gibt es jetzt wieder Einstiegspreise wie im Jahr 2000. Als Banker, der viele Jahre in der Aktienanlage und Beratung aktiv war, erinnert mich die aktuelle Entwicklung an die Jahre 1999 bis 2003: Auch damals ging dem steilen Abstieg eine unglaubliche Hausse voraus. Und was am Aktienmarkt von 2004 bis 2007 passiert ist, halte ich für einen Vorboten dessen, was wir auch auf dem Immobilienmarkt wieder erleben könnten: durchschnittliche Kursgewinne von 10 bis 15 Prozent pro Jahr.
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, sondern dient ausschließlich der allgemeinen Information.
Über den Autor:
Andreas Bode ist USD-Wohnsitz- und Auslandsimmobilienexperte sowie Dozent an der Europäischen Immobilienakademie in Saarbrücken.
Telefon: 0651-9960160
E-Mail: realestateguy@hotmail.de
Investorenreise:
Im September/Oktober/November 2008 bietet Andreas Bode zum zehnten Mal Investorenreisen nach Florida an (Miami, Fort Lauderdale, Naples, Cape Coral, Punta Gorda, Sarasota, Clearwater, Tampa, Orlando).
Die Dauer beträgt rund sieben Tage, die Kosten belaufen sich auf etwa 2.000 Euro. Vom Immigrationsanwalt bis zum Mortgage. Broker nehmen Spezialisten aus allen wichtigen Bereichen als Experten an der Reise teil. Immobilienmakler geben einen aktuellen Einblick in die Marktlage. Anmeldungen direkt bei Andreas Bode.