Wohnhaus in Zentralflorida
Nach der Einschätzung von Immobilienprofis wird die Aufhebung der US-Einreisesperre für gegen Covid-19 geimpfte internationale Reisende ab November dafür sorgen, dass insbesondere die Preise für Wohnimmobilien im Luxussegment speziell in Zentralflorida weiter ansteigen. (Foto © Jeffrey B. Banke/Shutterstock.com)
Gemäß den Daten der Maklerorganisation Florida Realtors gehen allein in der Metropolregion Orlando im langjährigen Durchschnitt jährlich Wohnimmobilientransaktionen im Volumen von etwa 1,5 Milliarden Dollar auf das Konto internationaler Käufer. Aufgrund der coronabedingten Einreisebeschränkungen war es den Bürgern jener Länder, aus denen die meisten ausländischen Immobilienkäufer in Florida stammen, wie Brasilien und Großbritannien, in den zurückliegenden rund anderthalb Jahren jedoch nur sehr eingeschränkt möglich, in die USA zu reisen. Infolgedessen ging die Zahl der Verkäufe von Immobilien an Ausländer im Sunshine State stark zurück, während zugleich die Nachfrage bei US-Amerikanern aus anderen Bundesstaaten anstieg.
Nach den Worten der Luxusimmobilieninvestmentberaterin Penny Stokes-Hilton vom Maklerunternehmen Top Villas Realty wartet die so lange "ausgesperrte" ausländische Käuferklientel nun schon sehnsüchtig darauf, ab November endlich wieder in die USA reisen zu können, um sich in Florida eine Immobilie zu sichern, wie das Orlando Business Journal berichtet. Derzeit handele es sich bei 10 Prozent ihrer Immobilienkäufer um Ausländer, die ihre Käufe online abschlössen. Darüber hinaus gebe es aber zahlreiche ausländische Interessenten, die sich eine Immobilie gern persönlich ansehen möchten, ehe sie einen Kaufvertrag unterschreiben.
Wie Stephanie Moss Dandrigde, in Melbourne Beach ansässige Maklerin bei One Sotheby’s International Realty, hervorhebt, sind gerade internationale wohlhabende Käufer dafür verantwortlich, dass Luxusimmobilien in Florida immer schneller und zu immer höheren Preisen an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden. Die Wiederöffnung des Landes für geimpfte internationale Reisende werde diesen Trend weiter beschleunigen.
So sei damit zu rechnen, dass der Immobilienmarkt in der Region Orlando, der laut Orlando Business Journal noch immer lebendig ist, aber langsam an Fahrt verliert, durch die Rückkehr der internationalen Käufer wieder von Neuem angekurbelt werde: Während gemäß den Daten der Orlando Regional Realtor Association im vergangenen Juni in der Metropolregion 130 Wohnimmobilien für mindestens 1 Million Dollar verkauft wurden, waren es im Juli noch 102. Das in Dallas beheimatete Institute for Luxury Home Marketing klassifizierte den High-End-Einfamilienhaus-Markt Orlandos im August angesichts des stabilen Bestands als "ausgeglichen", nachdem es ihn zuvor noch als "Käufermarkt" kategorisiert hatte. Tatsächlich verkaufen sich Luxusimmobilien in Florida nach Angaben von Moss Dandrige nach wie vor schnell, der Markt verhalte sich aber nicht mehr so hektisch wie noch Anfang des Jahres, als "Heerscharen von Leuten jeden vom Käufer verlangten Preis" gezahlt hätten.