Miami Beach
Sonnenuntergang am Ocean Drive im Stadtteil South Beach von Miami Beach (Foto © Von lunamarina/Shutterstock.com)
Angesichts der anhaltend hohen oder weiter steigenden Nachfrage nach Wohnimmobilien hat sich ein beachtlicher Teil der größeren US-amerikanischen Städte mittlerweile weitgehend zu Verkäufermärkten entwickelt, auf denen Immobilienkäufer in spe sich zunehmend schwertun, ein Objekt zu finden, das ihren Wünschen und finanziellen Möglichkeiten entspricht. Gleichwohl gibt es noch immer Orte, an denen das Angebot an Wohnungen größer ist als die Zahl der Immobilien Suchenden.
Zur Identifizierung jener zehn US-Städte, in denen Käufer derzeit die breiteste Auswahl an Wohnimmobilien haben, verglich Realtor.com Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern, in denen die Eigenheimpreise gegenüber 2020 um maximal 10 Prozent gestiegen waren. Dabei wurde pro Bundesstaat maximal eine Stadt berücksichtigt. Die Position im Ranking wurde vor allem durch die jeweilige Zahl der auf dem Markt angebotenen Häuser und Wohnungen pro 1000 Haushalte bestimmt. Weitere Faktoren waren die prozentuale Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr sowie der Median-Listenpreis im März 2021 (der Betrag, der genau in der Mitte der Preise aller angebotenen Objekte lag). Wie die Untersuchung ergab, handelt es sich bei den Orten mit vergleichsweise vielen verfügbaren Wohnimmobilien vor allem um kleinere und Universitätsstädte.
Mit einem Immobilienangebot von 50 Objekten pro 1000 Haushalte lag die über rund 89.000 Einwohner verfügende Stadt Miami Beach weit vor den übrigen neun Städten in der Liste; im zweitplatzierten Newburgh im Staat New York waren es lediglich 12 Objekte pro 1000 Haushalte. Dieses relativ große Angebot an Wohnimmobilien, mit dem die Stadt über dem historischen nationalen Durchschnitt liegt, geht laut Realtor.com auf zahlreiche in den Jahren 2012 bis 15 neu errichtete Wohnanlagen mit Apartments (sogenannten "condos") zurück, die teilweise günstiger sind als Einfamilienhäuser. Dieser Umstand sowie die Tatsache, dass es aufgrund der nach wie vor geltenden Einreisebeschränkungen nur wenige Kaufinteressenten von außerhalb der USA gibt, führen dazu, dass Verkäufer hier derzeit eher geneigt sind, auch unter dem Listenpreis liegende Gebote zu akzeptieren.
Allerdings lag der Median-Listenpreis im März für eine Wohnimmobile in Miami Beach bei nicht gerade geringen 495.000 Dollar, während er in Newburgh nur 259.000 Dollar betrug. Die Preisveränderung gegenüber 2020 lag bei -5,7 Prozent. Im Übrigen gibt es trotz des derzeitigen Überangebots an Wohnungen hier durchaus auch Wettbewerb, da es eine große Nachfrage nach "condos" gibt, die kurzfristig über Plattformen wie Airbnb vermietet werden können, was laut Abraham Ash von der Maklerfirma Multivest Realty aber nur in wenigen Wohnanlagen gestattet ist. Auf der anderen Seite weichen viele, die ursprünglich nach Miami Beach ziehen wollten, in Miamis Innenstadtbezirk Brickell oder andere Stadtteile der Magic City aus, wo neuere Wohnungen und Häuser zum gleichen Preis wie ältere Objekte älteren Baujahrs in Miami Beach zu haben sind.