South Beach, Miami
Bei Wohnimmobilienkäufern ein begehrtes Pflaster: South Beach (Foto © Just dance/Shutterstock.com)
Zunahme der Zahl der Eigenheimverkäufe gegenüber 2019
Laut der MIAMI Association of Realtors und dem Multiple Listing Service (MLS) nahmen die Verkäufe von Eigenheimen im Miami-Dade County im dritten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent von 7.104 auf 7.351 zu. Die Verkäufe von Einfamilienhäusern stiegen um 9,2 Prozent von 3.514 auf 3.839. Demgegenüber gingen die Verkäufe bereits existierender Eigentumswohnungen um 2,2 Prozent von 3.590 auf 3.512 zurück.
Leerverkäufe (Verkäufe für weniger als die ausstehende Hypothek) und REOs ("real estate owned" – Immobilien, die nach einer Zwangsvollstreckung wieder in den Besitz der Bank übergegangen sind) machten im dritten Quartal 2020 nur 0,7 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent des gesamten Immobilienumsatzes im Miami-Dade County aus. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Leerverkäufe damit um 43,2 Prozent, REOs um 38,8 Prozent zurück.
Beim aktuellen Verkaufstempo würde das derzeitige Angebot an Einfamilienhäusern gerade noch für 3,8 Monate, bei Eigentumswohnungen noch für 13,8 Monate reichen. Als ausgewogen gilt ein Markt erst bei einem Immobilieninventar, das für sechs bis neun Monate vorhält.
Verschiedene Gründe für steigende Nachfrage
Die starke Nachfrage nach Immobilien im Miami-Dade County, die auf ein nur begrenztes Angebot trifft, treibt die Preise immer weiter nach oben. Die Gründe für die anhaltende außerordentliche Stärke des hiesigen Immobilienmarkts liegen in vergleichsweise niedrigen Zahlungsrückständen, dem Ausbleiben der Subprime-Hypothekenkrise und dadurch bedingten anhaltend niedrigen Hypothekenzinsen sowie generell niedrigen Zinsen, dem starken Bevölkerungswachstum, einem hohen Verbrauchervertrauen und starken Arbeitsmarkt. Einen weiteren Grund stellt die Attraktivität stabiler Vermögenswerte in einer volatilen Wirtschaft dar. In verschiedenen Stadtteilen war eine Zunahme von Immobilienverkäufen an in- und ausländische Käufer, insbesondere aus Ländern mit hoher Steuerlast, zu verzeichnen.
Die coronabedingt verstärkte Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice, das Bedürfnis, seine Zeit im Freien zu verbringen, sowie der an Schulen und Universitäten notwendig gewordene Online-Unterricht sorgten für eine weitere Anheizung der Immobiliennachfrage. Zudem hat die Covid-19-Entwicklung den Trend bei Einwohnern New Yorks und der nordöstlichen US-Bundesstaaten mit ihrem kühleren Klima und relativ hohen Steuerniveau weiter verstärkt, nach Südflorida umzuziehen (wo es keine staatliche Einkommensteuer gibt) und sich dort ein Haus zu kaufen.
Im internationalen Vergleich noch immer relativ erschwinglich
Gleichwohl können Immobilien in Miami, deren heutige Durchschnittspreise nach wie vor denen von 2007 vor der damaligen Immobilienkrise entsprechen, im Vergleich zu anderen Weltstädten noch immer geradezu als Schnäppchen bezeichnet werden. Laut dem "Wealth Report" von Knight Frank erhielten Eigenheimkäufer in Miami 2019 zum Nettopreis von 1 Million Dollar 93 Quadratmeter erstklassigen Wohnraum – ein Vielfaches dessen, was in Monaco (16 Quadratmeter), Hongkong (22), New York (31) oder Los Angeles (36) für diese Summe angeboten wurde.