
Naples
Naples zählt zu den Gegenden, die vom Hurrikan Ian stark getroffen wurden. Gleichwohl erfreuen sich die Wohnimmobilien dort weiterhin großer Nachfrage. (Foto © Philip Lange/Shutterstock.com)
Gemäß den Zahlen des Naples Area Board of Realtors stieg der Medianverkaufspreis für ein Einfamilienhaus etwa in der Region Naples zwischen August 2021 und dem August dieses Jahres um 24,9 Prozent auf 725.000 Dollar; im selben Zeitraum stieg der Medianpreis für ein Apartment in einer Wohnanlage um 34 Prozent. Eine allmonatlich durchgeführte Studie von Eli Beracha und Ken H. Johnson von der Florida International University und der Florida Atlantic University kam im Oktober gar zu dem Ergebnis, dass die Metropolregion Cape Coral/Fort Myers im August der am meisten überbewertete Immobilienmarkt der USA war, auf dem die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Schnitt um 70,43 Prozent über dem für die Region ermittelten Langzeitpreisniveau lagen.
Angesichts der durch Hurrikan Ian angerichteten Zerstörungen schrecken zwar manche, die zuvor vorgehabt hatten, in Florida eine Immobilie zu kaufen, nun davor zurück. Gleichwohl ist die Nachfrage in den betroffenen Gebieten weiterhin hoch. Wie Kelly Baldwin, Immobilienmakler für Coldwell Banker auf Longboat Key, gegenüber The Wall Street Journal ausführte, seien die nötigen Investitionen, um Häuser sturmfester zu machen und besser vor Überflutungen zu schützen, sowie die steigenden Prämien für Haus- und Flutversicherung für manch einen langjährigen Bewohner Floridas zwar ein Grund, aus dem Bundesstaat wegzuziehen und seine Immobilie zu verkaufen. Auf der anderen Seite gebe es aber Investoren mit viel Bargeld, die hofften, angesichts dieses Umstands nun zu relativ guten Preisen Immobilien erwerben zu können – auch solche, die durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Der Ökonom Ken H. Johnson von der Florida Atlantic University und andere Analysten rechnen indes angesichts des anhaltend hohen Bedarfs nach Wohnraum und des durch die Sturmschäden verringerten Angebots zumindest kurzfristig wieder mit einem Preisanstieg. Nach den Worten von Johnson könnten die Preise in den ersten Monaten nach dem Sturm zwar "unberechenbar" bleiben, das Bedürfnis vieler Menschen, "an einer Meeresküste mit warmem Wetter und einer für Geschäftsleute günstigen Ökonomie zu leben", habe aber nach Hurrikanen in der Vergangenheit stets zu einer schnellen wirtschaftlichen Erholung der betroffenen Gebiete geführt. Die Maklerin Kristen Conti, Besitzerin von Peacock Premier Properties in Englewood, geht davon aus, dass sich die Eigenheimpreise in den kommenden 12 bis 18 Monaten weiter nach oben entwickeln werden.