Wohnhaus in Miami
Ein Wohnhaus in Miami – einer Gegend, in der die Immobilienpreise im Gegensatz zu den meisten anderen Countys in den USA auch im vergangenen Jahr wieder stark anstiegen. (Foto © Cassanas Photography/Shutterstock.com)
Wie The Washington Post ausführt, lag der Anstieg der Wohnimmobilienpreise in den Vereinigten Staaten seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 bei insgesamt 54 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug die mittlere Preiszunahme gegenüber dem Vorjahr gemäß Daten des Börsenbetreibers Intercontinental Currency Exchange (ICE) dagegen nur noch 5,8 Prozent. Allerdings hängen Preisanstieg und ‑niveau in hohem Maße von der Gegend und Region ab, in der sich die Immobilie befindet.
Die Zeitung informiert über die derzeitigen durchschnittlichen Eigenheimpreise und die im vergangenen Jahr verzeichneten Preisanstiege beziehungsweise ‑rückgänge in den verschiedenen US-Countys in einer umfassenden Tabelle. Was Florida angeht, fiel der mittlere Preis für eine Immobilie gegenüber dem Vorjahr nirgendwo stärker als im Sarasota County, das mit 2 Prozent auf Platz 6 des diesbezüglichen Rankings steht. Der Preis lag dort im Mittel bei 507.000 Dollar. Auf Rang 11 des Rankings steht das Walton County mit einem Rückgang um 1,7 Prozent (770.000 Dollar), auf den Rängen 16 und 20 folgen das Bay County (minus 1 Prozent, 373.000 Dollar) und das Lee County (minus 0,4 Prozent, 450.000 Dollar). Demgegenüber erlebten die Preise im Collier County einen mittleren Anstieg um 3 Prozent (Rang 266, 715.000 Dollar). Im Palm Beach County lag der Anstieg bei 4,8 Prozent (Rang 556, 560.000 Dollar), im Miami-Dade County gar bei 8,7 Prozent (Rang 1562, 581.000 Dollar).
Ein wesentlicher Grund für den weiteren Anstieg oder nur leichten Rückgang der Preise liegt darin, dass die Hypothekenzinsen mit rund 7 Prozent weiterhin relativ hoch sind, woran sich wohl zumindest kurzfristig auch nichts ändern wird, da die US-Zentralbank Federal Reserve angesichts der anhaltend verhältnismäßig hohen Inflationsrate einstweilen davon absieht, den Leitzins zu senken. Daher ist es nach Aussage von Andy Walden, Leiter des Bereichs Unternehmensforschungsstrategie bei ICE Mortgage Technology, für einen typischen Hausbesitzer derzeit nicht möglich, sein Objekt zu verkaufen, um ein anderes Haus zu erwerben und dadurch seinen Hypothekenzinssatz zu verringern. Dies sei ein Grund dafür, dass das Immobilienangebot auf dem Markt nach wie vor relativ gering ist.
Andererseits ist der Wettbewerb unter Immobilieninteressenten um einzelne Objekte laut Daryl Fairweather, Chefökonom der Maklerfirma Redfin, längst nicht mehr so aufgeheizt wie noch vor zwei Jahren: In jüngerer Zeit korrigierten Verkäufer vermehrt die Preise ihrer Objekte nach unten, sodass die aufgrund der hohen Zinsen zurückgegangene Nachfrage und das beschränkte Angebot verfügbarer Immobilien sich "etwas ausbalanciert" habe.