
Wohnhaus in Miami Beach
Angesichts hoher Preise und Hypothekenzinsen derzeit für viele unerschwinglich: ein Wohnhaus in Miami Beach (Foto © Cassanas Photography/Shutterstock.com)
Laut der Immobilienplattform Zillow ist die Zahl der derzeit auf dem Wohnimmobilienmarkt über Listing-Systeme angebotenen Objekte um 20 Prozent höher als vor einem Jahr; die Maklerfirma Redfin verzeichnete in den vier Wochen zwischen dem 29. Januar und dem 25. Februar eine Zunahme um 13 Prozent. Wie das Orlando Business Journal berichtet, ist laut dem leitenden Zillow-Ökonomen Orphe Divounguy zwar damit zu rechnen, dass das Angebot auf dem US-Wohnimmobilienmarkt in diesem Frühjahr höher bleiben und die Hypothekenzinsen beständiger sein werden als 2023. Doch trotz der größeren Zahl angebotener Wohnungen und Einfamilienhäuser ist ihre Verweildauer auf dem Markt weiterhin deutlich geringer als noch vor der Corona-Krise: Gemäß den Zahlen von Zillow lag sie im vergangenen Februar im Durchschnitt bei 17 Tagen – vor der Pandemie waren es 27.
Gerade im Sektor erschwinglicherer Immobilien bestehe noch immer ein starkes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, was insbesondere an den nach wie vor recht hohen Hypothekenzinsen liege. So müsse ein Immobilienkäufer laut Zillow heute über ein Jahreseinkommen von mehr als 106.000 Dollar verfügen, um sich den Erwerb eines Eigenheims bequem leisten zu können; Anfang 2022 waren es noch 59.000 Dollar. Seitdem sind die monatlich zu zahlenden Hypothekenraten um 96 Prozent angestiegen. Zwar kommen inzwischen auch immer mehr neu errichtete Immobilien auf den Markt, doch dabei handelt es sich gemäß dem Redfin-Chefökonomen Daryl Fairweather vor allem um teurere Objekte. Alles in allem ist nach seinen Worten davon auszugehen, dass die Immobilienpreise stabil bleiben oder sogar steigen werden.
Was die Hypothekenzinsen angeht, wird zwar allgemein erwartet, dass die US-Notenbank Federal Reserve in diesem Frühling wieder eine Zinssenkung vornehmen wird. Falls es dazu kommen sollte, werde dies laut Fairweather auch zu einem Rückgang der Hypothekenzinsen führen. In der Folge sei aber damit zu rechnen, dass mehr Kaufinteressenten auf den Markt drängen und sich die Immobilienpreise wiederum erhöhen würden. Divounguy gibt überdies zu bedenken, dass die Zinsen auch wieder steigen könnten, wenn eine Erhöhung der Löhne zu einer größeren Inflation führen sollte. Sollte Letztere sich auf dem von der Fed angestrebten Niveau von 2 Prozent bewegen, könnten die Hypothekenzinsen seiner Ansicht nach dagegen fallen – allerdings nur moderat.