Viele Wege führen zum eigenen Heim – sogenannte REOs sind derzeit eine gute Möglichkeit. (Foto: © Ilike)
REO ist die Abkürzung für "Real Estate Owned", also eine Immobilie, die nach einer Zwangsvollstreckung in das Inventar der Bank zurückgeflossen ist, weil sie wegen des vorgegebenen Mindestkaufpreises erfolglos bei einer Versteigerung angeboten wurde. Da Banken wegen der laufenden Kosten diese Immobilien so schnell wie möglich loswerden wollen, sind sie natürlich höchst motiviert, sie zu einem noch niedrigeren Wert als im Versteigerungsverfahren zu verkaufen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Erwerb über REO und dem Erwerb über eine Zwangsversteigerung?
Der Erwerb bei einer Zwangsversteigerung durch Banken beginnt immer mit einem Mindestgebot, wobei die Bank das Mindestgebot über den vom Schuldner ausstehenden Darlehensbetrag, die angelaufenen Zinsen, Anwaltsgebühren und die Kosten des Zwangsvollstreckungsverfahrens errechnet. Gelingt der Verkauf nicht, wird die Bank mit den anderen Grundstücksgläubigern wie zum Beispiel der Steuerbehörde, Hauseigentümervereinigungen, Mietern usw. verhandeln, um diese Belastungen zu reduzieren. Im Anschluss verfolgt die Bank nur ein Ziel: die Immobilie für den besten Preis und so schnell wie möglich zu verkaufen.
Was muss man tun, um eine REO-Immobilie erfolgreich zu erwerben?
Wie bei allen Immobilien ist es absolut unumgänglich, das Grundstück zu prüfen. Hierzu zählen: Feststellung des Werts vergleichbarer Immobilien, baulicher Zustand der Immobilie, Feststellung anderer Belastungen u. v. m. Wenn diese Vorarbeiten abgeschlossen sind, kann der Bank ein Angebot unterbreitet werden. Da man keinen direkten Ansprechpartner bei der Bank hat, sollte das Angebot ohne komplizierte Bedingungen abgegeben werden können. Man muss damit rechnen, dass das Angebot von mehreren Personen in der Bank und auch außenstehenden Firmen geprüft wird. Es ist durchaus denkbar, dass man ein Gegenangebot erhält, da die Bank gegenüber ihren Investoren, Aktionären und der Bankaufsicht verpflichtet ist, den höchstmöglichen Verkaufspreis zu erzielen. Es ist auch zu bedenken, dass noch andere Personen ein Angebot auf das Grundstück abgeben könnten. Die Bank wird natürlich dem Höchstbietenden den Zuschlag erteilen.
Wie findet man REO-Immobilien?
In der Regel werden diese über Makler angeboten. Sie sind im MLS (Multiple Listing System) ausdrücklich als REO-Immobilien ausgewiesen.
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, sondern dient ausschließlich der allgemeinen Information.
Über den Autor:
Thomas Baur ist ein sowohl in Florida als auch in Deutschland zugelassener Anwalt und Gründungspartner der Kanzlei Baur & Klein, P. A. in Miami und Naples. Telefon (305) 377-3561, E-Mail: info@worldwidelaw.com