Short Sales sind zur Zeit sehr beliebt und verbreitet in florida. Doch für wen eignen sich Short Sales eigentlich?(Foto: © Condor 36)
Der Begriff "Short Sale" ist derzeit im Immobiliengewerbe Floridas in aller Munde. Er bezeichnet eine besondere Variante, die Banken im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Hypothekennehmers immer öfter praktizieren, um zumindest noch an einen Teil ihres Geldes zu kommen und einer Zwangsversteigerung zu entgehen. Bei einem Short Sale gestattet es die Bank dem Kreditnehmer, wenn er finanzielle Schwierigkeiten hat, die restliche Kreditsumme zu reduzieren – der Hausbesitzer kann letztlich seine hypothekenbelastete Immobilie für weniger als den ausstehenden Restkredit verkaufen. Grundsätzlich kann eine Bank bei einem Short Sale maximal rund 30 Prozent abschreiben, um eine Zwangsversteigerung zu vermeiden, welche mit erheblichen Kosten und einer dauerhaften Belastung der sogenannten Credit History des ehemaligen Besitzers verbunden ist.
Überall in Florida werden mehr und mehr Objekte auf diese Weise angeboten, insbesondere natürlich auch in den beliebten Feriengebieten. Aus Sicht eines Kaufinteressierten sind Short Sales tatsächlich eine gute Möglichkeit, günstig eine Immobilie zu erwerben. Allerdings kann jeder Short Sale für den Käufer eine sehr langwierige Prozedur bedeuten, über die er nur wenig Kontrolle hat. Bis zur endgültigen Annahme (oder Ablehnung) des Angebots durch die Bank können schnell drei bis fünf Monate Wartezeit vergehen, in Einzelfällen sogar länger. Die Immobilie wird in dieser Zeit im Maklernetzwerk MLS angeboten, jeder potenzielle Kunde hat Zugriff und kann versuchen, das bestehende Angebot zu überbieten. Die Bank will damit gewissermaßen den tatsächlichen Wert des Objekts ermitteln. Ganz wichtig: Es ist von Vorteil und beschleunigt den Prozess, wenn bei der Bank eine sogenannte BPO (Broker Price Opinion/Makleranalyse über den Wert der Immobilie) vorliegt. Die schnellste Abwicklung erfolgt, wenn der reduzierte Preis bereits bestätigt wurde. Dies ist allerdings nur in 20 Prozent der Short Sales üblich.
Der Kauf einer Short-Sale-Immobilie kann also sehr aufwändig sein – und ungünstig enden. Dann nämlich, wenn der potenzielle Käufer nach langer Wartezeit erfahren muss, dass das Angebot für seine Traumimmobilie zu niedrig ausgefallen ist – weil ein anderer Käufer ihn überboten hat oder der Preis künstlich in die Höhe getrieben wurde. Mit anderen Worten: Für entschlossene Käufer sind Short Sales keinesfalls der ideale Weg zum Ziel. Es gibt momentan viele andere – und bessere – Möglichkeiten (Stichwort: Foreclosures, Auktionen etc.), Häuser und Appartements zu sensationellen Preisen zu erwerben. Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, sondern dient ausschließlich der allgemeinen Information.