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Neubautätigkeit sah man in Florida lange nicht. Jetzt wird wieder gehämmert und gesägt. (Foto: © Sculpies)
Entlang der Südostküste Floridas, von Miami über Fort Lauderdale bis Palm Beach, werden derzeit Landparzellen gekauft, man sieht Neubauten entstehen und mit ihnen ganze Gemeinden wieder zum Leben erwachen. Das Tempo, mit dem sich der Landstrich nach der tiefen Immobilienkrise erholt, hat auch die großen Bauträger mit neuem Optimismus erfüllt.
Der Markt in Südflorida hat sich im Jahr 2013 weiter stabilisiert und an Fahrt aufgenommen. Allein der Landkreis Miami/Dade County führt mit einer Steigerung der Bautätigkeit um 111,1 Prozent in den letzten zwölf Monaten den Aufschwung in der Region an. Als die große Rezession vor einigen Jahren einsetzte, wurden hier einige bereits im Bau befindliche Wohnanlagen nicht fertiggestellt, viele kamen über die Planungsphase nicht hinaus. Angesichts der steigenden Verkäufe wird derzeit wieder gebaut, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.
Im benachbarten Broward County liegen die Wachstumszahlen etwas niedriger, was vor allem an der Landknappheit liegt. Allerdings gibt es auch hier bestimmte Regionen, die viel schneller wachsen als andere Vergleichsgegenden. Und auch das Palm Beach County verzeichnet eine Bautätigkeit wie schon seit 2007 nicht mehr.
»Größere Bauträger haben eindeutig mehr Vertrauen in die Erholung des Immobilienmarktes gewonnen«, bestätigt Jeff Auchter der Troika Group, einer Unternehmensberatung in West Palm Beach. »Die Geschwindigkeit des Landerwerbs ist derzeit nur durch die tatsächliche Verfügbarkeit von neuen Parzellen eingeschränkt.« Unabhängig von Ort und Preis haben sich die Hausverkäufe auf breiter Front erhöht. An manchen Orten werden sogar wieder deutliche Preissteigerungen verzeichnet.
Ob bei Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Eigentums- wohnungen: Parallel zum Tempo der Hausverkäufe sehen Bauträgergesellschaften derzeit eine leichte Verschiebung im Kaufverhalten. Traditionell wollten etwa europäische Käufer ihr Ferienquartier möglichst nahe am Strand erwerben. Doch mit der Wiedereinführung von Siedlungen im Country-Club-Stil zeigen sich Käufer aus dem »Alten Kontinent« zunehmend auch an Alternativen weiter im Landesinneren interessiert. Die typischen Country-Club-Communitys bieten Golfplätze, Tennisplätze, Pools im Resort-Stil und sogar Spas. Sie enthalten eine Vielzahl von Haustypen in einem bestimmten Gebiet, sind Fußgänger-freundlich und mit einem Netz von Rad-und Wanderwegen ausgestattet, die den Bewohnern die Möglichkeit geben, sich innerhalb der Siedlung auch unabhängig vom Auto fortzubewegen. »Wir haben mit unserer ersten Siedlung dieser Art in Kendall ausgezeichnete Erfahrung gemacht und arbeiten bereits an einem neuen Konzept in Doral«, sagt Frank Fernandez, Director of Sales and Marketing für Lennar Homes. »Für diese Art dorfähnlicher Bebauung sehen wir eine große Akzeptanz.«
Neben diesen neueren Community-Designs entwickeln die großen Bauträger aber auch weiterhin Objekte nahe am Strand, etwa Hochhäuser mit luxuriösen Eigentumswohnungen. Exklusive Villen am Meer werden ebenfalls immer einen Käufer finden – auch unter europäischen Interessenten mit tiefen Taschen, die sich ein Traumdomizil mit Blick auf den Atlantik leisten können und wollen.
Obwohl der Immobilienmarkt in Südflorida weiter an Fahrt aufnehmen und das Vertrauen der Käufer steigen wird, ist mittelfristig eine natürliche Stabilisierung zu erwarten. Zunehmende Hypothekenzinsen, ein geringeres Inventar und steigende Hauspreise dürfen manchen potenziellen Käufer irgendwann abschrecken – zumindest vorübergehend.
Grundsätzlich werden Menschen jedoch stets auf der Suche sein, ihr Wohnumfeld zu vergrößern, zu verkleinern oder sich ganz in Florida niederzulassen. All dies wird letztendlich einen positiven Einfluss auf die Verkaufszahlen im Immobiliensektor haben.
Über die Autorin:
Andrea Berenfeld ist Regional Director, Marketing and Internet Sales East Region beim Bauträger Lennar,
Telefon (305) 559-4000
E-Mail: andrea.berenfeld@lennar.com