Hoher Besuch am Southwest Florida International Airport in Fort Myers. Präsident Obama und Robert M. Ball.(Foto: © Lee County Port Authoity)
Florida Sun Magazine: Mr. Ball, beim Besuch von Barack Obama in Südwestflorida waren Sie gewissermaßen die erste Anlaufstelle ... wie für so viele Besucher, die via RSW (Anmerkung: der Airport Code des hiesigen Flughafens) in unsere Region kommen. Ein besonderer Tag für Sie persönlich?
Robert M. Ball: Natürlich – ist ja nicht alltäglich, dass man einen Präsidenten zu Gast hat!
Florida Sun Magazine: Wann haben Sie davon erfahren, dass die Präsidentenmaschine Air Force One am Flughafen von Fort Myers landen würde?
Robert M. Ball: Zwei Tage vorher. Obama und sein Team hatten sich kurzfristig entschieden, in einer von der Immobilienkrise besonders betroffenen Region ihr Stützungsprogramm vorzustellen – und sind dabei auf Fort Myers und das Lee County gekommen.
Florida Sun Magazine: Ein logistischer Albtraum?
Robert M. Ball: Nicht unbedingt. Einen Tag vor Obamas Ankunft flog eine Transportmaschine mit der Präsidentenlimousine und mehreren Begleitfahrzeugen ein. Anschließend haben die Secret-Service-Beamten das Ihrige getan, um die Sicherheit des Präsidenten am Flughafen zu gewährleisten.
Florida Sun Magazine: Wie muss man sich das vorstellen: Scharfschützen auf dem Dach?
Robert M. Ball: Nein, nein, ein Flughafen verfügt ja ohnehin über eine bestimmte Sicherheitsstufe. Details werde ich Ihnen natürlich nicht verraten!
Florida Sun Magazine: Was geschah nach der Ankunft?
Robert M. Ball: Wir standen hinter einer Absperrung und haben auf den Präsidenten gewartet. Ich bin dann mit unserer Pressesprecherin nach vorne gegangen, um ihn persönlich zu begrüßen – was einige Sicherheitsleute zunächst etwas irritierte.
Florida Sun Magazine: Hat man Sie zurückgedrängt?
Robert M. Ball: (lacht) Nein, ich bin ja schließlich der Hausherr hier. Im Ernst: Der Präsident ist schnell auf uns zugekommen und hat uns die Hand geschüttelt – sehr freundlich.
Florida Sun Magazine: Was hat er gesagt?
Robert M. Ball: Dass er sich freut, hier zu sein, und er uns zu diesem tollen Flughafen gratuliert.
Florida Sun Magazine: Ihr Eindruck?
Robert M. Ball: Ein sehr souveräner, sehr sympathischer Mann mit einem ungeheuren Charisma.
Florida Sun Magazine: Wann ist man als Flughafenchef froher: Wenn der Präsident kommt – oder wenn er unbeschadet wieder abhebt?
Robert M. Ball: Beides! Aber ich kann Ihnen sagen: Ich war 1981 Chef des South Bend Regional Airport in Indiana. Präsident Ronald Reagan stattete uns damals einen Besuch ab – der erste nach dem Attentatsversuch auf ihn. Gegen die Sicherheitsvorkehrungen dort war es diesmal fast schon Routine.
Florida Sun Magazine: Haben Sie mit dem Präsidenten auch über die Ausbaupläne des Flughafens gesprochen?
Robert M. Ball: Nein, aber ich habe ihm und seinen Leuten ein paar Tage später einen Brief geschrieben, in dem ich unsere Pläne vorgestellt habe: eine zweite Landebahn, einen neuen Tower für die Flugaufsicht und einen neuen Terminal für unseren Stadtflughafen Page Field. Diese Projekte würden Hunderte neuer Arbeitsplätze schaffen und wunderbar ins Infrastrukturprogramm passen, welches die neue Regierung gerade auflegt.
Florida Sun Magazine: Haben Sie schon eine Antwort bekommen?
Robert M. Ball: Noch nicht, aber die politischen Mühlen mahlen ja bekanntlich etwas langsamer!
Florida Sun Magazine: Mr. Ball, wir danken Ihnen für das Gespräch!