Bärbel Gurland: Die Pickleball-Missionarin

Nein, mit Essiggurken hat Bärbel Gurlands Lieblingssport nichts zu tun. Bei Pickleball handelt es sich vielmehr um eine Mischung aus Tennis, Badminton und Tischtennis. Ein faszinierendes Spiel, »das generationsübergreifend ist«, wie die Mittsechzigerin sagt, die diesen Sport bei einem Florida-Urlaub vor fünf Jahren für sich entdeckte.

von

Ein Kongressabgeordneter aus Washington soll den heutigen Trendsport zur Unter- haltung seiner Familie an einem verregneten Sommernachmittag 1965 erfunden ha- ben. Nach dem den Ball stibitzenden Familienhund »Pickles« wurde das Vergnügen dann kurzerhand »Pickleball« getauft.

»Ein lustiger Name für ein Spiel, das richtig viel Spaß macht«, kommentiert Bär- bel Gurland, die den Sport auch in ihrer Heimatstadt Augsburg mit der Gründung des 1. PickleBall Clubs Deutschlands e. V. (www.pickleball-germany.net) etabliert hat.

Sie selbst hat auf der Pickleball-Skala von 1 bis 5 bereits ein recht fortgeschrittenes Level von 3,5 erreicht und nahm sogar an den »Southern Tropics« Ende Februar in Naples teil. Bei den ersten »US Open Pickleball Championships«, die vom 26. April bis zum 1. Mai ebenfalls in Naples ausgetragen werden, wird Gurland allerdings nur noch bei den Vorbereitungen helfen können, denn Ende April geht es nach ihrem Winteraufenthalt im Sunshine State wieder zurück nach Deutschland.

Wehmut? Keineswegs! »Es macht mir viel Spaß, Pickleball in Deutschland zu etablieren. Da muss ich dran bleiben«, erklärt die ehemalige Bioingenieurin, die schon während ihrer Forschungsarbeiten an der Ludwig-Maximilians-Universität in München öfter in die USA reiste. Den Südwesten Floridas besuchte sie mit ihrem Ehemann Hans-Jürgen erst- mals 1983. »Zuerst hatten wir ein Haus auf Marco Island, dann sind wir nach Bonita Springs gezogen, und jetzt verbringen wir unsere Winter in Naples. Ich liebe diese Stadt, die Kultur, die Natur – und natürlich die langen Strandspaziergänge hier.«

Um Pickleball habe sich in den USA mittlerweile eine richtige Industrie etabliert, erklärt Gurland. »Und die ist natürlich sehr daran interessiert, den deutschen Markt zu erschließen«, fügt sie hinzu – und verabschiedet sich mit ihrem Holzschläger, dem »paddle«, wieder auf den Pickleballplatz. Ohne Training keine Meisterin!