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Viele wünschen sich einen Partner aus Amerika. Erika Frank hilft bei der Partnersuche und konnte schon viele glückliche Paare zusammenführen. (Foto:©Ron Chapple Studio)
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Liebe kennt keine Grenzen. Durch »First Matchmaker« kommen Paare aus Deutschland und Amerika zusammen. (Foto:©Yuri Arcurs)
Florida Sun: Frau Frank, flirten Amerikaner anders als Deutsche, Schweizer oder Österreicher?
Erika Frank: (lacht) Sagen wir es mal so – der Wahlspruch »Time is Money« gilt in den Vereinigten Staaten sicher auch in der Liebe. Da wird nicht lange gefackelt, sondern vielmehr effizient geflirtet.
Florida Sun: Heißt das: Statt flackerndem Kerzenschein und vorsichtigem Herantasten ist eher direkte Anmache angesagt?
Erika Frank: Keineswegs, auch Amerikaner haben durchaus Sinn für Romantik. Mir scheint allerdings, dass ihre unbeschwertere Art zu einem lockeren Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht führt. Dass jemand fünf Minuten, nachdem er Sie kennen gelernt hat, mit einem entwaffnenden Lächeln sagt: »Hey, I think you need a boyfriend!«, passiert Ihnen in New York oder Miami wahrscheinlich eher als in Stuttgart oder Hamburg.
Florida Sun: Die Partnersuche ist hier zu Lande mit dem »Dating« ja ziemlich ritualisiert. Lauern da für Europäer viele Fallstricke?
Erika Frank: Durchaus, ich habe neulich von einer jungen deutschen Praktikantin gehört, die einen Kollegen beiläufig gefragt hatte, ob er mit zu einem Abendessen bei Freunden kommen wolle. Die Tatsache, dass die beiden anderen ein Pärchen waren, führte bei ihm zu der sicheren Annahme, es handele sich um ein »Double Date«. Ein klassisches kulturelles Missverständnis.
Florida Sun: Beim Heiraten scheinen die Unterschiede ebenfalls groß – in Amerika ist die Eheschließung ja eine Art Volkssport nach dem Motto »je früher, desto besser«.
Erika Frank: (lacht) Allerdings ist der Bund fürs Leben hier oft mit einem frühen Verfallsdatum versehen. Die Scheidungsquote bei amerikanischen Durchschnittspaaren liegt zwischen 40 und 50 Prozent. Und je jünger die Ehepartner sind, desto höher ist das Risiko
Florida Sun: Und da wollen Sie mit Ihrer Heiratsvermittlung weiteres Unheil anrichten?
Erika Frank: Ganz im Gegenteil! Viele amerikanische Männer etwa, die schon die eine oder andere Enttäuschung hinter sich haben, sehnen sich ja gerade nach einer soliden, dauerhaften Beziehung. Und diese erhoffen sie sich eher von einer deutschen Frau. Viele Europäerinnen träumen ihrerseits von einer Partnerschaft mit einem Amerikaner, den sie als lässiger und irgendwie cooler empfinden. 46 Millionen Singles gibt es in Deutschland, rund 97 Millionen Alleinstehende in den USA – was liegt da näher, als Brücken der Liebe über den Atlantik zu bauen?
Florida Sun: Sind europäische Frauen mehr an echten Gefühlen und weniger an Geld interessiert?
Erika Frank: Das kann man pauschal natürlich nicht sagen, aber tendenziell ist das sicher der Fall. Meiner Beobachtung nach sind es häufig aber auch familiäre Wurzeln, die in amerikanischen Männern den Wunsch entstehen lassen, eine deutsche Frau kennen zu lernen – Papa oder Oma kamen aus »Good Old Germany«. Andersherum träumen vor allem viele meiner Kundinnen in Europa von einem freieren, aufregenderen Leben in Amerika.
Florida Sun: Und Sie wissen immer ganz genau, wer zu wem passt?
Erika Frank: Dafür entwickelt man mit der Zeit ein ziemlich sicheres Gespür! In persönlichen Gesprächen finde ich heraus, wie der jeweilige Partner sein sollte. Bis meine Kunden die Frau oder den Mann ihrer Träume gefunden haben, kämpfen wir auch persönlich gegen deren Einsamkeit an – und gehen zur Not sogar mal mit ihnen ins Theater.
Florida Sun: Wie reizend! Und wir dachten schon, die Liebe sei zu einem kalten Geschäft verkommen.
Erika Frank: Unsinn! Im Zeitalter der Globalisierung besteht wieder verstärkt der Wunsch, einen Partner an seiner Seite zu haben. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit verspüren wir eine starke Sehnsucht nach Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit.
Florida Sun: Auch wenn erst einmal der Atlantik dazwischen liegt?
Erika Frank: Eine Beziehung auf Distanz für eine gewisse Zeit ist für meine Kunden nichts Außergewöhnliches. Das sind zum größten Teil schließlich kosmopolitische, erfolgreiche Frauen und Männer.
Florida Sun: Frau Frank, eine Frage an die Expertin: Welches sind die größten Fehler beim ersten Date?
Erika Frank: Überrumpeln Sie den anderen nicht gleich mit Ihrer kompletten Lebensgeschichte! Ein Date ist einfach ein Treffen, ein kurzes Kennenlernen. Sie sehen Ihr Gegenüber, wie er spricht, Sie achten auf den Mund, die Augen, sein Lächeln, seine Gestik, seine Körpersprache. In diesen wenigen Minuten bewegen, tanzen, flattern viele Bilder in Ihrem Gehirn. Wenn die Chemie stimmt, dann wird es ein nächstes Date geben. Wenn nicht, dann nehmen Sie es auch nicht zu ernst!
Grenzenlos verlieben
So lautet das Motto der Agentur »First Matchmaker« von Erika Frank. Die Berlinerin hat selbst fünf Jahre in den USA gelebt. Im Jahre 2001 begann Erika Frank mit der persönlichen Vermittlung von Singles. Heute betreut sie in ihrer Datenbank rund 10.000 Mitglieder, die Erfolgsquote liegt bei 59 Prozent.
»Viele Singles finden eine Beziehung mit einem ausländischen Partner spannend«, so ihre Erfahrung. Durch den Erfolg der Agentur ist auch das Fernsehen auf Erika Frank aufmerksam geworden. Ein Team von »ProSieben« begleitete sie und eine Kundin auf der Suche nach ihrem Traummann nach New York, die Reportage wurde im vergangenen Frühjahr ausgestrahlt.
Weitere Informationen:
www.firstmatchmaker.com/ oder direkt bei Erika Frank www.erika-frank.com
Telefon: +49 (30) 50 56 30 58