Wenn es sein muss, steigt er auch schon mal in voller Golfermontur auf den Rücken von Elefant Rosie, um für »sein« Miami Beach zu werben.(Foto: © State Archives of Florida)
Doch irgendwann eröffnet Carl Graham Fisher in seiner Heimatstadt Indianapolis ein kleines Fahrradgeschäft, verkauft dort später die ersten Automobile. Und hat mit 30 bereits ein Vermögen verdient. Er verliebt sich in Florida. Entdeckt bei einem Ferienaufenthalt im Jahr 1910 den schönen Strand von Miami Beach, den die Touristen nur per Boot erreichen können, weil Plantagenbesitzer John Stiles Collins zuvor das Geld zum Bau einer Holzbrücke ausgegangen ist. Fisher leiht ihm 50.000 Dollar – und erhält im Gegenzug ein Grundstück am Strand von über einer Meile Länge. Er verkündet einen Plan, das Gebiet in ein tropisches Ferienparadies zu verwandeln.
Mit Sand aus der Biscayne Bay füllt er die Mangrovenküste auf und gewinnt so mehrere Quadratkilometer neues Land. Doch die reiche Gesellschaft von Palm Beach kann sich zunächst nicht für Miami Beach erwärmen. Fisher parzelliert das Areal, bietet es in kleineren Stücken als ursprünglich geplant an. Schafft eine touristische Infrastruktur: Tennis- und Golfplätze, Annehmlichkeiten wie Strandkörbe und Duschen. Wenn es sein muss, steigt er auch schon mal in voller Golfermontur auf den Rücken von Elefant Rosie, um für »sein« Miami Beach zu werben. Mit Erfolg: Immer mehr Leute legen jetzt ihr Geld hier an – und Fisher wird reicher und reicher. Allein 1925 verkauft er Land im Wert von 25 Millionen Dollar. Miami Beach ist vom Real-Estate-Boom erfasst. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan: Die Weltwirtschaftskrise bringt ein böses Erwachen. 1932 hat Fisher sein gesamtes Vermögen verloren. Aus der Traum. Bis auf weiteres jedenfalls ...