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Auch Hund Reggie liebt das Leben an Bord.(Foto: © John Seberg)
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Zu Kater Benji hat Regina Kefer ein besonders inniges Verhältnis.(Foto: © John Seberg)
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Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel: Fred und Regina am Kommandostand.(Foto: © John Seberg)
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Hafen-Impression.(Foto: © Farbzauber)
Florida stand eigentlich nicht auf ihrem Programm. Doch dann traf sie Fred, ein deutschstämmiges Urgestein Miamis. Und wenig später zog Regina Kefer in den Sunshine State zu der 26 Jahre älteren Liebe ihres Lebens. Seit der Verlobung am Heiligabend 2002 in Key Largo und anschließender Hochzeit auf der eigenen Jacht mit Namen »Serene« genießen die beiden ein gemütliches, finanziell unabhäniges Leben unter der Sonne Floridas. Mit entspanntem Alltag: Morgens wird mit Hund und Katze gemeinsam gefrühstückt. Dann verschwindet Fred im Motorraum, wo es immer etwas zu reparieren gibt, während Regina auf dem Boot klar Schiff macht. »Aber wenn einmal nichts zu tun ist, ziehe ich mich mit einem guten Buch auf die Brücke zurück, mein privates Solarium«, sagt die ehemalige Redakteurin.
Ab und zu telefoniert sie mit ihrer Zwillingsschwester Annruth, die selbst einige Jahre in Florida gelebt hat, mit ihrem Mann aber wieder nach Deutschland zurückzog, und bekommt den neuesten Klatsch und Tratsch mitgeteilt. Abends wird gemeinsam gekocht – auch für die Tiere, »die nicht nur von Dosen- und Trockenfutter leben sollen«. Jeder vierbeinige Liebling hat eine ganz besondere Geschichte: Kater Dumpy hat Regina im Alter von wenigen Tagen in einem Müllcontainer gefunden; auch zu ihrem Hund Reggie – ihrem Hochzeitsgeschenk – hat sie eine intensive Bindung: Er hat ihr in einer brenzligen Situation vor fünf Jahren das Leben gerettet. Wenn dann die Sonne hinter der Marina untergeht, sitzen die beiden mit den Tieren gemütlich auf dem Deck, schauen aufs Meer hinaus und unterhalten sich über den vergangenen Tag.
Nachteile des Lebens auf dem Boot? »Außer wenn mal ein Feueralarm auf dem Boot losgeht, und ich ein bisschen Angst bekomme, gibt es eigentlich keine schlechten Momente.« Ja, Hurrikan Wilma im Herbst 2005, das sei schon ein dramatisches Erlebnis gewesen, »da hat es die Jacht ordentlich durchgeschüttelt«. Ein Pfeiler vom Steg brach durch Freds und Reginas Schlafzimmerfenster. »Da wurde ich zum ersten Mal seekrank.« Und das Schöne am Leben auf dem Wasser? »Einfach alles«, sagt Regina: der tolle Zusammenhalt der Marina-Bewohner sowie das unbeschreibliche Gefühl von Unabhängigkeit und Sorglosigkeit. »Man kann jederzeit mit Hund und Katze einfach wegfahren – ohne Koffer packen zu müssen!« Den Bergen in ihrer bayerischen Heimat konnte die Kapitänsfrau noch nie sehr viel abgewinnen, als Skifahrerin sei sie »eine Niete gewesen«.
Kontakt zu Deutschen haben Regina und Fred wenig – anders als die meisten Deutschen, die sich in Südflorida angesiedelt haben und doch immer wieder den Umgang mit anderen »Expatriates« suchen. Freds Vater war zwar zu seinen Lebzeiten Präsident des German American Clubs in Miami; er lebte schon nicht mehr, als die beiden sich trafen. Seine Mutter konnte Regina noch kennen lernen – sie starb erst vor wenigen Jahren im Alter von 104. Ob sie irgendwann wieder nach Deutschland will? Sollte es Fred weiterhin gut gehen, zieht sie nichts zurück in die alte Heimat. Hier hat sie alles, was sie braucht: ein herrliches Gefühl von Freiheit, Luft und Licht. Ihr Fazit: »In Miami erwärmt die Sonne auch das dunkelste Gemüt!«