Kultur-Trägerin Margit B. Krewson bei der Ehrung als »Distinguished German-American of the Year«, im Bild mit Fürst Johannes zu Waldburg-Wolfegg (Foto:© Peter Cutts Photography)
»Inzwischen hat sich das deutlich gewandelt«, erklärt die gebürtige Hamburgerin mit dem immer noch unverkennbaren Zungenschlag ihrer norddeutschen Heimat. »Bei uns in Tampa etwa gibt es heute ja ganz ausgezeichnete Universitäten und Theater.« Am Golf von Mexiko haben Margrit Beran Krewson und ihr Mann Charles vor einigen Jahren ein Appartement gekauft, kommen vor allem im Winter gern hierher. Doch die Heimat heißt Washington D. C., dort, wo die studierte Literaturwissenschaftlerin fast zwei Jahrzehnte lang die deutschsprachige Abteilung in der Library of Congress leitete. Und wo sie sich auch nach ihrer Pensionierung im Jahre 1998 mit Leidenschaft, Hartnäckigkeit (»die habe ich von meinem Großvatergeerbt«) und einem gehörigen Schuss hanseatischem Charme für die Akquisition der berühmten Weltkarte des Kartographen Martin Waldseemüller stark machte.
Nach über zehn Jahren zähen GRANDE DAME MIT MISSION Verhandelns mit dem Besitzer Fürst Johannes zu Waldburg-Wolfegg erklärte sich dieser 2001 endlich bereit, die »Geburtsurkunde Amerikas«, auf der 1507 erstmals das Wort »Amerika« erwähnt wurde, der Washingtoner Kongressbibliothek zu überlassen. »Der Erwerb der Karte war ein Symbol der deutsch-amerikanischen Freundschaft«, sagt Krewson – und lächelt zufrieden. Mission erfüllt? Nicht ganz. Nachdem sie vor einigen Jahren die Ausstellung »Dresden: Treasures fromthe Saxon State Library« nach Miami geholt hatte, bereitet sie gerade »600 Years University of Leipzig« vor, eine kulturelle Glanz-Show, die 2009 im Grolier Club von New York eröffnen wird. Eine Nimmermüde im Dienste von Kultur und Völkerfreundschaft also. Dass Margrit B. Krewson jüngst als »Distinguished German-American of the Year« ausgezeichnet wurde und sich somit in die Reihe von Persönlichkeiten wie Nobelpreisträger Dr. Günter Blobel und Golfkriegs-General H. Norman Schwarzkopf eingliederte – fast schon eine Fußnote im Leben dieser außergewöhnlichen Frau und Gelehrten.