Starkes Team: Kirsten Kuhnert mit Cheftherapeut Marco Kuerschner auf dem Gelände des "Curaçao Dolphin Therapy & Research Center" (Foto: © KK Curacao)
Eine Vielreisende aus Passion. Zu Hause ist sie in Key Biscayne, gleich vor den Toren Miamis, ihre Heimat ist Deutschland. Ihre Wirkungsstätte liegt aber zurzeit mehrheitlich auf der Insel Curaçao in den niederländischen Antillen. Oder vielmehr in den Gewässern rund um das Eiland.
Nach dem Unfall ihres damals zweijährigen Sohnes Tim hatte Kuhnert 1995 die Non-Profit-Organisation »dolphin aid e. V.« in Deutschland und 1999 »dolphin aid America Inc.« in Florida ins Leben gerufen, die Kindern mit Behinderungen wie zum Beispiel Autismus, Down-Syndrom oder Hirnschädigungen durch die wissenschaftlich anerkannte Delfintherapie hilft.
Heute ist Kuhnert die einzige unabhängige Expertin zum Thema Delfintherapie. Zusammen mit namhaften Wissenschaftlern hat sie in populärwissenschaftlicher Form das erste Standardwerk geschrieben – vielsagender Buchtitel: »Delphintherapie – Beweis eines Wunders«. Für ihre Arbeit wurde sie gerade mit dem »Award of Excellence« der German American Business Chamber in Miami ausgezeichnet, der jedes Jahr an eine herausragende und verdiente Persönlichkeit verliehen wird.
Mir begegnet eine attraktive, lebendige, vor Energie sprudelnde Frau, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, anderen Eltern die »kleinen Wunder« zu ermöglichen, die ihr Timmy durch die Delfintherapie erfahren durfte. Es gilt, rund um die Uhr Werbung zu machen und Sponsoren zu finden, die den haupt-sächlich aus Europa anreisenden Familien bei der Finanzierung der Therapie helfen sollen. Denn billig ist das Ganze nicht: Rund 10.000 Dollar kostet eine solche Therapie mit den Meeressäugern. Warum sie sich Florida als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat, sei ganz einfach: vorrangig natürlich, weil hier die Delfintherapie ihren Anfang genommen hat. »Miami hat eine unglaublich positive Energie«, schwärmt Kuhnert.
Die spannende Mischung aus Menschen aller Nationen und Kulturen, die Sonne, die Wärme, das Licht und das Wasser inspirieren sie stets aufs Neue. Und geben ihr Kraft für ihren anstrengenden Arbeitsalltag: drei Handys, zwei Festnetzanschlüsse, alle paar Minuten eine E-Mail oder ein Fax. Freizeit gibt's kaum, ihr riesiger Freundeskreis kommt dabei manchmal zu kurz. Aber Kiki Kuhnert ist beruhigt: »Sie kennen mich nur in Hektik, aber ich weiß: Sie lieben mich trotzdem und verzeihen mir.«
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