Leben für die Wissenschaft: Mit dem Max Planck Florida Institute bringt Dr. Claudia Hillinger deutsche Spitzenforschung in den Sunshine State (Foto: © Dirk Rheker)
»Können Sie sich das vorstellen: ausgerechnet mir als Münchnerin und passionierter Skifahrerin …« Mit Bergen kennt sich Dr. Claudia Hillinger eigentlich aus, durchaus auch mit dem Versetzen selbiger. So wie zuletzt, als sie federführend für die Max-Planck-Gesellschaft eine Dependance in den Vereinigten Staaten eröffnete – die erste in der nunmehr 60-jährigen Geschichte des renommierten deutschen Forschungs-Multis.
Mit dem Max Planck Florida Institute, angesiedelt auf dem Campus der Florida Atlantic University in Jupiter an der Atlantikküste, ist nun tatsächlich ein großer Wurf gelungen: Gleich vom Start weg hat das neue Institut mit Nobelpreisträger Dr. Bert Sakmann einen hoch dekorierten Wissenschaftler mit an Bord.
Und die neue US-Filiale fungiert mitnichten nur als repräsentatives Aushängeschild der deutschen Forschungsgesellschaft. Nein, hier wird an einigen der zentralen Fragen gearbeitet, die sich Wissenschaftlern dieser Tage stellen. Es geht um das »Bioimaging« von menschlichen Gehirnzellen auf molekularer Ebene – ein hoch komplizierter Prozess, an dessen Ende so etwas wie ein neurologischer Gesamtatlas des Gehirns stehen soll. »Irgendwann führt das hoffentlich zu Dingen wie effektiven Alzheimer-Medikamenten«, sagt Hillinger. Doch noch sei das Zukunftsmusik.
Rundgang durch die Life-Sciences-Labors. Hillinger, die am Institut für Botanik und Mikrobiologie der Technischen Universität München promovierte, erklärt uns die hoch komplizierten Analysegeräte. Ja, die vergangenen Monate seien schon sehr anstrengend gewesen. Aber mit dem Aufbau des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena habe sie zuvor ja bereits reichlich Erfahrungen sammeln können. Freizeit? Wenig, obwohl sie gelegentlich schon ganz gerne zum Strand gehe. »Vielleicht fange ich demnächst ja mal mit dem Golfen an«, sagt sie. Wirklich überzeugt klingt sie dabei freilich nicht.