Hochzeitspaar am Strand
Der Sunshine State ist gegenwärtig bei Hochzeitstouristen so beliebt wie nie, auch wenn bei der Planung der Feier nicht alles so reibungslos wie gewünscht verläuft. (Foto © Megan Mahoney Photography/Shutterstock.com)
Wie ABC Action News berichtet, mussten infolge der Covid-19-Pandemie Hunderttausende von Hochzeiten in den USA verschoben werden, viele von ihnen mehrmals – sei es, weil beispielsweise Braut und/oder Bräutigam positiv auf Corona getestet wurden, sei es, weil Lockdown oder staatlich angeordnete Hygieneregeln eine Feier in der gewünschten Form unmöglich machten. Der auf Hochzeitsstatistiken spezialisierte Datendienstleister The Wedding Report prophezeit dem Land daher für 2022 2,5 Millionen Hochzeiten – die höchste Zahl seit 1984.
Eine Ausnahme bildete allerdings der Sunshine State: Während in vielen anderen Bundesstaaten auch lange nach Ende des Lockdowns noch strenge Vorschriften etwa im Hinblick auf die maximale Zahl von Personen galten, die sich gemeinsam an einem Ort versammeln durften, wurden diese Beschränkungen in Florida bereits mit dem Rückgang der Infektionszahlen im Juni 2020 immer mehr gelockert und angesichts der Voranschreitens der Impfkampagne im Mai 2021 schließlich ganz aufgehoben. Infolgedessen wurde der Bundesstaat zu einer der gefragtesten Destinationen für die Ausrichtung von Hochzeitsfeiern. Wie die Hochzeitsplanerin Tammy Waterman, die in der Tampa-Bay-Region die Agentur Special Moments Events Planning betreibt, gegenüber dem Fernsehsender äußerte, nahm die Zahl der Aufträge seit Juni 2020 immer mehr zu. Etwa 60 Prozent ihrer Kunden kämen derzeit noch immer aus anderen Bundesstaaten, wo es weiterhin zu viele coronabedingte Beschränkungen gebe. Um mit der großen Nachfrage Schritt halten zu können, richten manche Hochzeitsplaner bis zu drei Hochzeiten am Tag aus, und Inhaber von Hochzeitsplanungsagenturen in anderen Bundesstaaten eröffneten zusätzliche Büros in Florida.
Laut The Wedding Report wurden im Sunshine State trotz der Corona-Krise 2020 immerhin 416 Hochzeitsfeiern ausgerichtet; in 63 Prozent der Fälle stammten die Angetrauten nicht aus Florida. Zu den bei Hochzeitspaaren besonders beliebten Gegenden zählt laut dem Statistikportal die Region Tampa/St. Petersburg/Clearwater: Unter 900 US-amerikanischen Metropolregionen belegte sie 2020 im Hinblick auf die Zahl der dort ausgerichteten Hochzeitsfeiern den 11. Platz.
Angesichts des großen Nachholbedarfs werden nicht nur die Termine für Hochzeitsfeiern knapp – die Pandemie führte auch zu Engpässen bei einer Reihe von Dingen, die bei solchen Feierlichkeiten mehr oder weniger fest dazugehören. So sehen sich etwa Cateringfirmen vor das Problem gestellt, nicht alle Aufträge annehmen zu können, weil es ihnen an Personal fehlt – und sei es nur, um Dinge dem festlichen Anlass gerecht zu verpacken. Zudem gibt es zu wenig Blumen, sodass Hochzeitspaare für die florale Ausstattung ihrer Feier nicht nur deutlich mehr Geld einplanen, sondern auch damit rechnen müssen, dass nicht jede gewünschte Pflanze lieferbar ist. Angesichts der gestiegenen Kosten für Personal, Essen und Verpackungen ist für die Ausrichtung einer Hochzeitsfeier ohnehin derzeit einiges mehr zu veranschlagen als noch vor der Pandemie. Die Dienstleister immerhin, die unter der Corona-Krise anfangs mit am stärksten zu leiden hatten, lässt die gegenwärtige Entwicklung optimistisch in die Zukunft blicken: "Nachdem es 2020 ganz nach unten ging und es wirklich hart war für alle Leute aus dem Event-Geschäft", äußerte Kevin Lacassin, Besitzer von Good Food Events + Catering in Tampa, gegenüber ABC Action News, "habe ich das Gefühl, dass 2021 und 2022 die Jahre der Wiedergutmachung sind."