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Volle Konzentration: Vorbereitung auf den Tauchgang (Foto: © grafikfoto)
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Immer der Leine entlang (Foto: © Floridacaves.com)
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Unterirdisch schön: Blick heraus aus dem Quelltopf (Foto: © Liquid Productions LLC)
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Türkisfarbenes Quellwasser (Foto: © Stacey Lynn Payne)
Floridas Landschaft ist auf eine recht unspektakuläre Weise schön: auf einer scheinbar endlos platten Ebene wechseln sich Wälder, Wiesen und Felder miteinander ab.
Aber Höhlentauchen? Wo gibt's denn das ohne Berge? Doch tatsächlich: Dank seiner vielen betauchbaren Quellen gilt der Norden Floridas sogar als Wiege des amerikanischen Höhlentauchsports. Die Gebiete um Tallahassee, Live Oak, Branford oder High Springs haben eine hohe Dichte an tiefen Quelltöpfen. Und noch immer werden neue Systeme erforscht und erschlossen.
Als bester »Einstieg« im wahrsten Sinne des Wortes gilt für Taucher Ginnie Springs. Das gleichnamige Resort ist eine weitläufige Anlage mit Tauchbasis, Tauchgeschäft, Campingplatz sowie Parkplätzen in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Einstiegen in die dortigen Ausläufer des Santa Fee Rivers. Die eigentlichen Höhlenzugänge haben die verheißungsvollen Namen »Devil's Eye«, »Devil's Ear« und »Little Devil«. Diese drei sind nur einige Meter voneinander entfernt und führen in ein weit verzweigtes, eindrucksvolles Höhlensystem.
Ein Tauchgang hier gibt einem das Gefühl, man schwebe in einer riesigen Flasche kristallklaren Quellwassers. Insgesamt bietet Ginnie Springs eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Höhlenabschnitte zu erkunden – sofern man als Taucher eine ausreichende Anzahl an »Jump Reels« – also Sicherheitsspulen – und Richtungspfeilen dabei hat.
In der Nähe der kleinen Stadt Williston gelegen, ist die von Farnen behangene, trichterförmige Vertiefung »Devil's Den« aus Kalkstein sehens- und tauchwert. Tatsächlich wurde diese Stelle von den ersten Siedlern als »Höhle der Hölle« gefürchtet, weil sie annahmen, der im Winter aufsteigende Dampf käme direkt aus dem Hades. Taucher betreten vom überirdischen Eingang aus die offenen Treppen, um das mehr als 18 Meter tiefe unterirdische Becken zu erkunden
Nur einen Steinwurf vom Devil's Den entfernt liegt die »Blue Grotto«, Floridas größte Süßwassergrotte mit glasklarem Wasser. Sie kann von Tauchern aller Klassen erkundet werden, die maximal erreichbare Tiefe liegt bei 30 Metern. Die Besonderheit in Blue Grotto ist eine Luftglocke in einer Tiefe von neun Metern. Hier können Taucher den Atemregler aus dem Mund nehmen und mit ihrem Tauchpartner reden.
Der Peacock Springs State Park besteht aus einer Anzahl von Quelltöpfen, deren Wasser in den Suwannee-River münden – ein interessantes und vielseitiges Höhlensystem, das darüber hinaus eines der wenigen in Florida ist, wo kaum Strömung herrscht und welches trotzdem exzellente Sichtweiten von über 50 Meter bietet.
Isabella Spring ist ein kleiner, kristallklarer Quelltopf, der zwei Kilometer südlich von Aripeka versteckt im Wald liegt und gewöhnlich deutlich weniger frequentiert ist als die größeren Systeme.
Telford Springs wiederum entspringt direkt unterhalb eines natürlichen Unterwasser-Felsbogens, den man bereits von der Oberfläche aus deutlich erkennen kann. Den Beginn der »Main Line« erreichen Taucher hier, indem sie einfach geradeaus in den vollständig mit feinem, dunklen Sediment bedeckten Eingangsbereich der Höhle eintauchen. Das diffuse, grünliche Licht verleiht diesem Quellsystem seinen ganz eigenen Reiz.
Alles in allem sind Floridas Höhlen sehr vielseitig, gut erschlossen, weisen meist exzellente Sichtverhältnisse auf und sind bei durchgängig 21°C recht angenehm temperiert. Ein mitteldicker Nass-tauchanzug mit Kopfhaube reicht völlig aus, um auch bei längeren Tauchgängen nicht auszukühlen. Rund um die Quellen gibt es eine Vielzahl von Tauchbasen beziehungsweise Füllstationen, die auf die Bedürfnisse von Höhlentauchern eingerichtet sind und die auch Anfänger in die Kunst des Gerätetauchens einweisen.
Weitere Informationen:
Alle Informationen finden Taucher im Internet unter www.floridacaves.com