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"The American Dream" taufte die aus Frankreich eingewanderte Künstlerin ihr Werk. (Foto: © www.jessicacloarec.com)
Es geht dabei um mehr als nur den Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft. Die Einwanderer erreichen Eckwerte wie Eigenheimbesitz, Spracherwerb sowie Vielfalt in Ausbildung und Beruf mit einer Geschwindigkeit, die es ihren Kindern ermöglicht, ein Bildungs- und Beschäftigungsniveau zu erlangen, das mit dem von Kindern einheimischer Eltern vergleichbar ist.
Zwei Kinder von Einwanderern aus Südasien – Bobby Jindal und Nikki Haley – sind Gouverneure ihres Staates. Präsident Obama, der Sohn eines kenianischen Einwanderers, hat das höchste Amt im Land inne. Mehr als 40 Prozent der Fortune-500-Unternehmen wurden von Amerikanern der ersten oder zweiten Generation gegründet.
Wirkt da eine Art "geheime Zutat", die den Prozess der "Amerikanisierung" beschleunigt? Vielleicht. Laut Mary C. Waters, Professorin für Soziologie an der Harvard University, gibt es "einige amerikaspezifische Vorteile."
Das Staatsangehörigkeitsrecht sieht vor, dass jeder, der in den Vereinigten Staaten geboren wird, automatisch amerikanischer Staatsbürger wird, mit den gleichen Rechten und Pflichten wie eine Person, deren Wurzeln über Generationen zurückreichen.
Das US-Bildungssystem ist flexibel genug, um Kindern trotz fehlender Englischkenntnisse oder einem geringeren Bildungsniveau als ihre Mitschüler den Schulbesuch zu ermöglichen. Es soll sie dabei unterstützen, so schnell wie möglich aufzuholen und ihren High-School-Abschluss zu machen.
Beim Zugang zum Arbeitsmarkt sehen sich legal Zugewanderte nicht mit den gleichen Hürden konfrontiert, die es in manchen anderen Ländern gibt. Das Arbeitsrecht und die Wirtschaft haben geholfen, Einstiegsjobs zu schaffen, die die Einwanderer ermutigen, ihre ökonomische Integration sofort in Angriff zu nehmen.
Maßnahmen, die als Folge der Bürgerrechtsbewegung ergriffen wurden, wie affirmative action sowie Antidiskriminierungsgesetze und Gesetze zur Förderung der Vielfalt, helfen den Zuwanderern ebenfalls dabei, sich schnell am Arbeitsplatz einzuleben und an Universitäten angenommen zu werden.
Es stimmt, dass die Einwandererfamilien sich ändern, wenn sie "amerikanisch werden". Etwa 85 Prozent der im Ausland geborenen Amerikanerinnen und Amerikaner sprechen zu Hause eine andere Sprache als Englisch. Die überwältigende Mehrheit der Kinder lernt fließend Englisch, und bereits in der dritten Generation ist Englisch dann die Hauptsprache.
Aber auch die Vereinigten Staaten werden durch die Einwanderer verändert, auf kommunaler Ebene und darüber hinaus. Fußball wird jetzt in der Bundesliga gespielt, Salsa wird inzwischen öfter verkauft als Ketchup, und der Bagel ist amerikanischer geworden als der Donut.
In der Vergangenheit wurden die Vereinigten Staaten oft als „Schmelztiegel“ beschrieben, in dem Einwanderer irgendwie von der dominanten Kultur absorbiert wurden. Eigentlich sind sie aber eher eine Suppe, deren viele Zutaten den Geschmack des Grundfonds anreichern.
Der Artikel zur Integration von Einwanderern wurde am 6. November 2015 auf einer Webseite des US-Ausßenministeriums veröffenlticht. Den Originaltext finden Sie hier.