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Mud-Bogging
Kein Sport für Autoenthusiasten, die gegen Schmutz auf ihrem Schätzchen allergisch sind: "Mud-Bogging" (Foto © nikitsin.smugmug.com/Shutterstock.com)
Das sogenannte "Mud-Bogging" oder "Mudding", zu Deutsch "im Schlamm versenken", reicht laut Play Hard Florida bis in die 1950er-Jahre zurück: Als in jener Zeit eine neue Generation von Pick-up-Lastautos auf den Markt kam, die dank technischer Neuerungen schneller, leistungsfähiger und leichter zu steuern waren als ihre Vorgänger, wurde es in den USA und Kanada ein immer verbreiteteres Hobby, mit den Fahrzeugen Wettrennen durch Schlammgruben zu veranstalten. In den späten 70ern und frühen 80ern ging man zunehmend dazu über, die Pick-ups mit Reifen von Traktoren auszustatten, was die Rennen für Teilnehmer wie Zuschauer noch spektakulärer machte.
Für eine Schlammlochdurchquerung geeignet sind nur Fahrzeuge, die über Vierradantrieb verfügen. Generell sind dabei Autos, die mit einer höheren Aufhängung und größeren Reifen ausgestattet sind, gegenüber nicht umgebauten im Vorteil. Bei organisierten Schlammrennen werden die Fahrzeuge, die gegeneinander antreten, entsprechend ihrer Größe einer Gruppe zugeordnet. Am populärsten sind Wettbewerbe, bei denen die Fahrer mit ihren Autos eine Schlammstrecke oder Schlammgrube innerhalb eines festgesetzten Zeitraums durchqueren müssen. Derjenige, der nach Ablauf der Zeit am weitesten gekommen ist, hat gewonnen; falls es mehr als einer der Teilnehmer schafft, innerhalb des Zeitlimits die gesamte Strecke zurückzulegen, gewinnt der schnellste unter ihnen.
Heute sind Mud-Bogging-Wettkämpfe, die auch in Florida vielerorts regelmäßig stattfinden, populäre Sportereignisse, die Zuschauer aus dem ganzen Land anlocken. Um eine Chance auf den Siegertitel zu haben, investieren die Fahrer Monate oder gar Jahre in die technische Optimierung ihrer Fahrzeuge, versuchen mit größeren Reifen, einer besseren Aufhängung oder einem leistungsfähigeren Motor das Beste aus ihnen herauszuholen und statten sie gern auch mit lauteren Auspuffsystemen aus, um den Showfaktor zu erhöhen.
Neben den Rennevents, bei denen erfahrene "mud bogger" gegeneinander antreten, gibt es in Florida aber auch für Autofahrer, die Schlammlöcher bisher stets gemieden haben, viele Möglichkeiten, diesen bisweilen etwas an Überlebenstraining erinnernden Sport einmal auszuprobieren. So können etwa im Hog Waller in Palatka im Putnam County Profis wie Anfänger ihre Fähigkeiten auf den dortigen für kommerzielle Rennen genutzten Strecken erproben. Für jedermann zugängliche Mudding-Strecken bieten auch The Swamp Offroad Park in Chipley im Washington County oder der Redneck Mud Park in Punta Gorda. Weitere Mud-Bugging-Adressen listet Play Hard Florida hier auf. An vielen dieser Orte kann man auch ein geeignetes Fahrzeug ausleihen, sodass niemand seinen geliebten SUV, mit dem er für gewöhnlich den Großstadtdschungel durchstreift, im Schlamm versenken muss. Eine Idee davon, was einen dort erwartet, gibt dieses YouTube-Video.
Mud-Bugging-, aber auch Dragsterrennen finden beispielsweise vom 23. bis 26. September beim Mud Bog im Sandlot Off-Road Adventure Park in Punta Gorda statt.