Fußball in Florida
Sofern die FIFA Miami und/oder Orlando den Zuschlag gibt, könnten Fußballfans 2026 im Sunshine State voll auf ihre Kosten kommen. (Foto © Per Bengtsson/Shutterstock.com)
Wie das Doral Family Journal berichtet, besuchte am 23. September eine Delegation des internationalen Fußballverbandes FIFA (Fédération Internationale de Football Association) Miami, um die örtliche Infrastruktur im Hinblick auf die Austragung von Spielen bei der anstehenden Weltmeisterschaft zu inspizieren. Neben dem 2015 nach dem Vorbild europäischer Fußballarenen umgebauten Hard Rock Stadium in Miami Gardens besichtigten die FIFA-Vertreter mögliche Trainingseinrichtungen sowie drei potenzielle Kandidaten für ein großes Fanfest: den Lummus Park in Miami Beach, das Miami Beach Convention Center und Miamis Bayfront Park.
Die Magic City, die bereits Austragungsort von elf American-Football-Superbowls war, gilt als eine der aussichtsreichsten Kandidatinnen unter den insgesamt 17 Städten, die sich um die Austragung der Fußball-WM bewerben. Die Spiele sollen in insgesamt zehn oder elf US-amerikanischen, möglicherweise drei mexikanischen und zwei oder drei kanadischen Städten stattfinden. Wie FIFA-Ratsmitglied Victor Montagliani, der die Delegation anführte, gegenüber der Presse erklärte, könnte neben der Magic City aber auch noch Orlando zu den US-amerikanischen Austragungsorten der Fußball-WM gehören. Nichts spreche dagegen, zwei floridianischen Städten den Zuschlag zu geben. Als besonders aussichtsreiche Kandidaten gelten auch Boston, Washington, Atlanta, Los Angeles, New York/New Jersey, Dallas und Houston.
Auch wenn Fußball in den USA im Vergleich zu American Football, Baseball und Basketball nach wie vor ein Nischendasein führt, nahm die Popularität dieser Sportart dort in den letzten Jahren doch deutlich zu. Hierzu trug nicht zuletzt der Sieg des US-Teams bei der Frauen-Fußball-WM 2015 bei, das damit als erstes Team bei einem Women’s World Cup zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft gewann; 2019 konnte es den Titel gar erneut verteidigen.
Um Fußballfans einen Überblick über den Stand ihres Sports in verschiedenen US-amerikanischen Städten zu geben, hat die Finanzwebsite WalletHub ein Ranking der "Best Soccer Cities in America" erstellt. Hierzu wurden 295 der bevölkerungsreichsten US-Städte im Hinblick auf fünf Faktoren miteinander verglichen: Major League Soccer (MLS – höchste Fußballspielklasse der Männer des US-amerikanischen und kanadischen Fußballs), National Women’s Soccer League (NWSL), USL Championship (eine weitere Herren-Liga der USA), College-Fußball der Männer sowie College-Fußball der Frauen. Die fünf Faktoren wurden aufgrund von insgesamt 52 Unterfaktoren gewichtet, zu denen unter anderem die Zahl der Teams, deren Spielstärke und die Zahl der gewonnenen Meisterschaftstitel sowie der Mindestpreis einer Saisonkarte zählten. Zum besseren Vergleich wurde das Gesamtranking in drei Einzelrankings unterteilt, die jeweils Großstädte mit über 300.000 Einwohnern, mittelgroße Städte mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern und Kleinstädte mit weniger als 100.000 Einwohnern umfassen.
Die Liste der "besten Fußball-Großstädte" wird von Los Angeles angeführt, auf den Plätzen 2 bis 7 folgen Seattle, Portland, Kansas City, Atlanta, Washington und New York. Den 8. Rang belegt Miami. Bei den mittelgroßen Städten liegt die Actionmetropole Orlando nach Salt Lake City sogar auf Position 2. Die Plätze 3 bis 8 gehen an Cary in North Carolina, Kansas City, Charleston in South Carolina, Hartford, Irvine in Kalifornien und Birmingham in Alabama, während das floridianische St. Petersburg Rang 9 einnimmt. Im Gesamtranking liegt Orlando auf dem 5. Platz, die Magic City of Rang 11 und St. Petersburg auf Position 41.