Bernhard Langer beim Golfturnier BMW International Open in München 2008 (©Mitch Gunn/Shutterstock.com)
Der gebürtige Münchner Berhard Langer, der seit Langem in Boca Raton lebt, gewann als einer der erfolgreichsten Golfspieler der Welt 116 Turniere auf 6 Kontinenten, darunter in 14 Jahren allein 41 der PGA Tour. Wie er gegenüber "The Palm Beach Post" äußerte, sei es etwa 50 Jahre her, dass er zuletzt über einen Zeitraum von sechs Wochen so wenig Golf gespielt habe derzeit infolge des Corona-Lockdowns. Zwar habe das Herunterfahren des öffentlichen Lebens durchaus auch positive Aspekte: So sei es gut, dass er und seine Frau aufgrund der Schließung der Schulen mehr Zeit zu Hause mit ihrem Sohn verbringen könnten. Aber natürlich vermisse er das Golfspielen. Es sei durchaus mal gut gewesen, zwei Wochen lang darauf zu verzichten, aber dann habe es doch wieder angefangen, ihn in den Fingern zu jucken.
Langers letzte Spielrunden auf einem Golfplatz fanden Anfang April in Naples statt. Angesichts der vielen freien Zeit verstärkt er seine Social-Media-Aktivitäten durch die Produktion einer Reihe von Kurzvideos mit dem Titel "Burn Baby Bern", die ihn beim Work-out zeigt. Nach Jahrzehnten als Profispieler wird es ihn nach eigener Aussage nicht allzu viel Zeit kosten, bei der Wiederaufnahme des Turnierbetriebs zur alten Form zurückzufinden. Was er am stärksten wieder einüben müsse, sei das kurze Spiel.
Im Übrigen hält Langer die Sperrung der Golfplätze für eine durchaus fragwürdige Maßnahme: Schließlich gäbe es nur wenige Sportarten, bei denen so gut für die Einhaltung des Social Distancing und die Sicherheit der Teilnehmer gesorgt werden könne wie beim Golf. Zumindest die PGA Tour scheint dies ähnlich zu sehen: Als erste professionelle Sportliga hat sie kürzlich bereits einen Plan für die Wiederaufnahme des Turnierbetriebs veröffentlicht, laut dem es von der 2. Juniwoche an bis zum 6. Dezember abgesehen vom Thanksgiving-Wochenende wieder wöchentliche Turniere geben soll, sofern die staatlichen Gesundheitsrichtlinien dies erlauben. Langer geht davon aus, dass diese Turniere allerdings zunächst ohne Zuschauer stattfinden, aber dafür im Fernsehen übertragen werden. Nach der Meinung des Golfchampions haben die Menschen, die sich zu Hause auf die Dauer langweilen würden, einen "Hunger auf Live-Sportereignisse", mit denen sie auf diese Weise wieder versorgt werden könnten.
Auch Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev, derzeit auf Platz 7 der Herren-Weltrangliste, hofft darauf, bald wieder Turniere spielen zu können. Bis es so weit ist, hält er sich im Tennis Center des Saddlebrook Resort in Wesley Chapel nahe Tampa mit täglichem Training in Form, bei dem ihm neben seinem Bruder Mischa auch der brasilianische Doppelspieler Marcelo Melo und Sergey Bubka junior, Sohn des berühmten ukrainischen Stabhochspringers, als Partner dienen. Ende Januar war er bei den Australian Open in Melbourne bis ins Halbfinale gekommen, wo er von dem österreichischen Tennisstar Dominic Thiem besiegt wurde. Umso wichtiger ist es für ihn laut "Focus Online", in Form zu bleiben und vor allem sein Volleyspiel, seine Beinarbeit und seine Aufschläge weiter zu verbessern. Nach Ansicht des 22-Jährigen dürfte es älteren Spielern wie Novak Djokovic (32), Rafael Nadal (33) oder Roger Federer (38) leichter fallen, nach der erzwungenen Unterbrechung zur alten Spielstärke zurückzukehren, da sie mehr Routine hätten und "nach der Pause frisch" seien.