Die ausgebildete Köchin und Restaurantfachfrau in ihrem Restaurant in Cape Coral (Foto: © Dirk Rheker)
Heino und Hannelore waren schon hier. Das prominente Paar sowie Boxlegende Axel Schulz samt Familie hat Wirt und Gastgeber Raik Machleidt sogar mal selbst mit der hauseigenen Stretch-Limousine von ihrem Haus am Caloosahatchee River abgeholt. Promi-Glanz für die gute Stube.
»Hannelore ist eine tolle Frau«, sagt Susen Machleidt, Chefin und gute Seele vom »Duke of Germany«, dem neu eröffneten deutschen Restaurant am Chiquita Boulevard von Cape Coral. Frau Kramm, die oft Freunde mitbringt, empfahl an jenem Abend natürlich die hausgemachten Thüringer Bratwürste – und alle waren sichtlich begeistert.
Es muss etwas dran sein an der herzhaften Hausmannskost in der herzoglichen Klause. Seit 10. März dieses Jahres servieren Susen und Raik hier deutsches Essen und Gemütlichkeit – eingerahmt ausnahmsweise mal von weniger bayerischer Folklore als sonst üblich in den deutschen Lokalen Amerikas. »Wir stammen aus Thüringen – und da wird schließlich auch hervorragend gekocht«, schmunzelt die Hausherrin, die höchstpersönlich in der Küche dafür sorgt, dass alles den hohen Ansprüchen der Gäste genügt.
Gelernt ist schließlich gelernt: Susen Machleidt ist ausgebildete Köchin und Restaurantfachfrau, gemeinsam mit ihrem Mann Raik betrieb sie auch in Deutschland schon mehrere Restaurants. »Aber nach einigen Urlaubsreisen waren wir so unsterblich in Florida verliebt, dass wir irgendwann gesagt haben: jetzt oder nie!« Ausgestattet mit einem Arbeitsvisum (»ein bürokratischer Hindernislauf«) reisten die Machleidts mit ihrem 15 Jahre alten Sohn Karl Ende Januar in Florida ein und übernahmen eine ehemalige Pizzeria.
Nach deren aufwändigem Umbau labten sich bereits zwei Monate später die ersten Gäste an Gulasch, Rouladen, Sauerbraten, Wiener Schnitzel – und eben der berühmten Thüringer Bratwurst. »Zu unseren Gäste gehören natürlich die hier ansässigen Deutschen«, erzählt die charmante Susen. Aber vor allem Amerikaner mit Liebe zu Deutschland hätten den »Duke of Germany« schnell zu ihrer Anlaufstelle erkoren. »Manche kommen zwei-, dreimal pro Woche zu uns.«
Natürlich habe man in den letzten Monaten auch Lehrgeld bezahlen müssen (»Handwerker und Lieferanten arbeiten hier oft nach ihrem eigenen Rhythmus!«), aber alles in allem sei man stolz auf das Erreichte. Susen Machleidt: »Wenn mir vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, ich würde ein florierendes Lokal in Florida betreiben, hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt.«