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Südliches Gleithörnchen
Mancherorts ein beliebtes Haustier: das Südliche Gleithörnchen (Foto © Tony Campbell/Shutterstock.com)
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Südliches Gleithörnchen im Gleitflug
Dank ihrer Gleithaut können sich die Hörnchen erstaunlich schnell fortbewegen. (Foto © Agnieszka Bacal/Shutterstock.com)
Das Südliche Gleithörnchen (Glaucomys volans), im Englischen auch "assapan" genannt, bewohnt die Mischwälder Nord- und Mittelamerikas. In Nordamerika reicht sein Verbreitungsgebiet von der südlichen kanadischen Atlantikküste bis zu den Großen Seen, den östlichen USA und der Golfküste. Rein äußerlich zählen die nur etwa 25 Zentimeter langen, graubraun-weißen Tiere nicht zu den prächtigsten Vertretern der Familie der Hörnchen. Was sie im Tierreich zu etwas Besonderem und nicht zuletzt wohl dadurch auch zum Objekt der Begierde mancher Vertreter der Spezies Homo sapiens macht, ist das den Gleithörnchen eigene Patagium, eine dehnbare Haut zwischen Vorder-, Hinterbeinen und Schwanz. Beim Springen von Ast zu Ast oder Baum zu Baum wird diese Haut gleitschirmartig aufgespannt, wodurch sie Strecken von bis zu etwa 50 Metern zurücklegen können. Der Schwanz dient ihnen dabei als Steuer. Zum Nahrungsspektrum der nachtaktiven Tiere zählen neben Insekten auch Vogeleier, Nüsse und Waldfrüchte.
Offenbar ist der Wunsch danach, im eigenen Schaugehege Hörnchen beim Durch-die-Luft-Gleiten zu beobachten, bei nicht wenigen Menschen so groß, dass skrupellose Zeitgenossen keine Mühe scheuen, diese Nachfrage auch unter Umgehung der Artenschutzbestimmungen zu befriedigen. Wie die Tampa Bay Times berichten, wurde kürzlich in Zentralflorida einer etwa 7-köpfigen Bande das Handwerk gelegt, die vermutlich mehr als 3500 Südliche Gleithörnchen eingefangen und nach Südkorea verschickt hat. Zu diesem Zweck hatten die Wilderer in den Wäldern der Region etwa 10000 vogelhäuschenähnliche Fallen an Bäumen aufgehängt. Obwohl es auch in Korea Gleithörnchen gibt – in diesem Fall das Europäische Gleithörnchen (Pteromys volans), dessen Verbreitungsgebiet trotz seines Namens größtenteils asiatische Regionen umfasst – kann die dortige Nachfrage nach Haustieren mit Patagium offenbar nur auf dem Weg des Imports gedeckt werden.
Nach Aussage der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission nahm der Kopf der Gleithörnchenschmuggler, ein gewisser Rodney Knox aus Bushnell im Sumter County, laut den Ermittlungen mit dem Verkauf der in Florida geschützten Tiere die Summe von 213.800 Dollar ein. Ihn erwartet nun eine Anklage wegen organisierter Kriminalität, Geldwäsche, Handel mit gestohlenem Eigentum und schwerem Diebstahl. Der Verkaufswert der Hörnchen lag nach Schätzungen der Behörde bei mehr als 1 Million Dollar. Wie sich herausstellte, handelte Knox darüber hinaus auch mit illegal eingefangenen Schildkröten und Alligatoren. Aufmerksam wurden die Ermittler auf die Bande durch einen Hinweis im Januar 2019. In der Folge fanden sie heraus, dass es sich bei den Käufern um Südkoreaner handelte, die eigens in die USA reisten, um das Geschäft abzuschließen.