Tupperware-Party: Zur Belohnung nach Florida: Top-Verkäufer des Plastik-Konzerns 1955 bei ihrem Treffen in Kissimmee. (Foto: © State Archive of Florida)
eim Chemiekonzern DuPont hatte er zuvor den Kunststoff Polyethylen kennen und die zukunftsträchtigen Eigenschaften dieses Materials schätzen gelernt. Im Gegensatz zu den in damaligen Haushalten noch üblichen Werkstoffen Metall, Glas und Porzellan waren Gegenstände aus Kunststoff unzerbrechlich, leicht gewichtig und weitgehend geschmacks- und geruchsneutral.
Im Jahre 1944 wurde die Firma in Tupper Plastic Company umbenannt und erhielt zunächst einige lukrative Aufträge vom Militär, Teile für Gasmasken und Signallampen für die US-Streitkräfte zu fertigen. Eines der ersten zivilen Produkte war 1946 dann die »wonderlier bowl«, die »Wunderschüssel«, eine luft- und wasserdichte Vorratsdose mit Sicherheitsverschluss – in Zeiten, in denen ein Kühlschrank noch nicht zur regulären Kücheneinrichtung gehörte, ein revolutionäres Produkt zur Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln.
Zur besseren Vermarktung seiner Produkte suchte Tupper bald nach neuen Vertriebswegen – und wurde schnell auf Brownie Wise aufmerksam, die Haushaltsprodukte erfolgreich bei Heimvorführungen verkaufte. Zusammen mit ihr wurde die Idee zur »Tupperware-Party« entwickelt. Wise wurde 1951 Verkaufsdirektorin bei Tupperware und brachte es später als erste Frau auf das Titelbild der Business Week.
Auf unserem Bild zu sehen ist das zweite »Tupperware Home- coming Jubilee« im Jahre 1955, bei dem Spitzenverkäufer zu einem viertägigen Treffen ins Hauptquartier nach Florida eingeladen wurden. Motivations-Workshop würde man heute dazu sagen. Eine Armee freundlich lächelnder Botschafter, um die Welt mit Plastikprodukten zu beglücken. Bis heute.