Rutschpartie: Ski und Rodel gut - zur Not tut’s auch ein Palmenzweig – wie bei diesen beiden Wintersportlern in Tallahassee (Foto: © State Archives of Florida)
Die Autoren hätten ein bisschen genauer in die Wetter-Annalen des Sunshine States schauen sollen. Natürlich: Im Süden Floridas ist es an einem durchschnittlichen Wintertag über 20 Grad warm. Und Schokoweihnachtsmänner schmelzen hier in der Sonne.
Aber alle Jubeljahre kann es auch im Sonnenstaat zu Frosteinbrüchen kommen (mit katastrophalen Folgen für die hiesige Zitrus-Industrie übrigens). Und den nördlicheren Regionen auch mal eine weiße Pracht bescheren. So wachten die Bewohner von Daytona Beach am 3. Januar 2008 auf und sahen Schneeflocken am Himmel. Durch die Kälte hatten sich Eiskunstwerke an den Bäumen und Sträuchern gebildet. Und Autofahrer mussten auf dem Weg zur Arbeit wegen Schneetreibens ihre Scheibenwischer einschalten.
Eine Kaltfront war bis in den tropischen Süden vorgedrungen und bescherte Ocala mit eisigem Wind gefühlte Temperaturen von –9,5 Grad Celsius. Zuletzt hatte es so etwas im Jahre 1977 gegeben. An unserer fröhlichen Rutschpartie hier im Bild sind zwei Studenten der Florida State University beteiligt. Wir schreiben das Jahr 1958, und in der Nacht zuvor hatte es in Tallahassee und im restlichen Panhandle kräftig geschneit.
Doch die Wintersportler mussten sich auf ihrem improvisierten Palmwedel-Schlitten sputen: Mittags hatte die Sonne den weißen Zauber auch schon wieder aufgetaut. Bis zum nächsten Wintereinbruch. In knapp 20 Jahren.
PS: Sollten Sie demnächst auf einen Film mit Namen "Schnee in Florida" stoßen, geht es darin mitnichten um die beschriebenen Wetterphänomene. In dem 1986 gedrehten Streifen (Originaltitel: "Florida Straits") von Mike Hodges versucht ein ehemaliger Drogenbaron nach 20 Jahren Haft einen Goldschatz zu finden, der aus einem riesigen Kokain-Deal stammt. Eine ganz andere Geschichte ...