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Zirkusleben: Wandgemälde im Ringling-Zirkusmuseum (Foto: © AL)
Der Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus ging 1919 aus einem Zusammenschluss der Ringling Bros. World's Greatest Shows mit der Barnum & Bailey's Greatest Show on Earth hervor, deren Wurzeln bis 1871 zurückreichen. Seine besondere Verbindung zu Florida besteht nicht allein in dem Umstand, dass der Zirkus seit jeher sein Winterquartier in Florida bezog. John Ringling, der bekannteste der sieben namensgebenden Brüder, legte mit seinem Anwesen und seiner Kunstsammlung auch den Grundstock für das John and Mable Ringling Museum of Art in Sarasota.
Laut CNN sah sich das Zirkusunternehmen in seiner langen Geschichte bereits mit einigen Herausforderungen konfrontiert und musste sich an veränderte Bedingungen anpassen. So entschied man sich 1956, die Drei-Manegen-Shows aus Kostengründen nicht mehr unter einem Zirkuszelt, sondern in Veranstaltungshallen stattfinden zu lassen. Als ein Grund für das nachlassende Publikumsinteresse gilt der im vergangenen Mai beschlossene Verzicht auf die Präsentation von Elefanten, der von Tierrechtsaktivisten wie der Organisation Peta erkämpft worden war. Angesichts der Tatsache, dass Zirkusshows wie etwa jene des kanadischen Cirque du Soleil, der auf die Zurschaustellung von Tieren ganz verzichtet, in den letzten Jahren einen ausgesprochenen Boom erleben, greift diese Erklärung aber wohl etwas zu kurz. Wie CNN hervorhebt, liegt der Erfolg dieser Form von Unterhaltung darin begründet, dass sie sich fortwährend an die Zuschauerbedürfnisse anpasst, die mit sich ändernden sozialen, kulturellen und ökonomischen Bedingungen einhergehen.
Diese Anpassung scheint dem Traditionsunternehmen zuletzt nicht mehr in der erforderlichen Weise gelungen zu sein: In einer fortwährend von Medien bombardierten Gesellschaft erwies sich der überdimensionale Drei-Manegen-Zirkus auf die Dauer wohl einfach als zu ermüdend. Auf der anderen Seite hat das hinter dem Zirkus stehende Unternehmen Feld Entertainment den Schwerpunkt seines Geschäfts ohnehin längst in Richtung Monstertruck- und Supercross-Motorrad-Shows verlegt, die in ihrer Form vom traditionellen Zirkus geprägt sind, aber in ihrer schieren Kraftprotzerei bei den Verantwortlichen möglicherweise den Blick auf weniger "laute" Zirkussensationen verstellten.