Unberührte Natur, menschenleere Strände und eine bewegte Geschichte prägen die Insel am Nordwestzipfel Floridas. (Foto: © Amelia Island Tourist Development Council)
Die ersten bekannten Siedler der Insel waren Angehörige des Ureinwohnervolks der Timucua, deren älteste Spuren etwa bis zum Jahr 1000 zurückreichen. Als erste Europäer kamen 1562 französische Kolonisten unter der Führung des Seefahrers Jean Ribault auf die Insel, nur um wenige Jahre später von spanischen Truppen niedergemetzelt und vertrieben zu werden. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel zum Zankapfel zwischen verschiedenen Nationen und Parteien.
Infolgedessen stand sie im Laufe der Zeit unter nicht weniger als acht verschiedenen Flaggen und wird daher auch als "Isle of 8 Flags" bezeichnet. Dementsprechend wechselte auch ihr Name immer wieder: Bei den Timucua hieß sie Napoyca, Jean Ribault nannte sie Île de Mai, die Spanier tauften sie Isla de Santa Maria. 1680 gab ihr der Gründer und Gouverneur der Kolonie Georgia, James Oglethorpe, zu Ehren von Prinzessin Amelia, Tochter des britischen Königs George II., den Namen Amelia Island.
Im historischen Zentrum der viktorianischen Hafenstadt Fernandina Beach, einst Tummelplatz von Piraten, Schwarzhändlern, Millionären des Gilded Age und anderen illustren Gestalten, kann man an jeder Ecke Spuren der bewegten Vergangenheit entdecken. Noch tiefer in die Geschichte und Geschichten der Insel eintauchen lässt sich im Amelia Island Museum of History, dem ersten Museum Floridas, das sich der "spoken history" widmet.
Naturinteressierte finden auf Amelia Island ein seltenes maritimes Waldökosystem mit einer einzigartigen Fauna und Flora, können unter Jahrhunderte alten Bäumen wandern oder am Strand Muschelschalen sammeln und dabei mitunter auf versteinerte Haizähne stoßen. Neben einer reichen Vogelwelt lassen sich im Sommer Meeresschildkröten beobachten, die zur Eiablage an den Strand kommen. Besonders an Familien mit Kindern richtet sich die "Shrimping Eco Tour" auf dem zwischen der Westseite der Insel und dem Festland verlaufenden Amelia River, bei der Garnelen und andere Meerestiere eingefangen, in ein Aquarium gesetzt und anschließend wieder freigelassen werden. Mit etwas Glück zeigen sich auch Delfine.
Wer lieber selbst auf dem Wasser fahren will, kann an einer geführten Kajak-Tour teilnehmen oder den Fluss auf eigene Faust erkunden. Nicht zuletzt kommen an den 21 Kilometer langen Sandstränden von Amelia Island aber auch Sonnenanbeter reichlich auf ihre Kosten. Detaillierte Informationen zu Amelia Island finden Sie unter www.ameliaisland.com.