Athene cunicularia floridiana: Die Kanincheneulen-Population von Cape Coral wird auf rund 1000 Pärchen geschätzt. (Foto: © Gaschwald)
Besonders angetan hat es den seltenen Eulen Cape Coral, wo die größte Population Floridas anzutreffen ist. Dabei schätzen sie wohl dieselben Dinge, die die menschlichen Bewohner und Besucher des "Capes" so lieben: das warme Klima, die offene Landschaft und die vielen Kanäle. Die hiesige Flora und Fauna bietet den Tieren einen reich gedeckten Tisch. Sie ernähren sich unter anderem von Früchten, Insekten, Fröschen und kleinen Echsen.
Leben Eulen gewöhnlich in Bäumen, fühlen sich Kanincheneulen in Erdlöchern wohl, etwa in solchen, die von Erdhörnchen oder von Maulwürfen zurückgelassen wurden. Dieser Umstand brachte ihnen den ungewöhnlichen Namen ein. Für den Bau ihrer Nester verwenden sie den Dung von Pflanzenfressen wie Kühen. Der Dung dient dabei nicht nur als isolierendes Baumaterial, sondern gleichzeitig als Nahrungsquelle, denn er zieht viele Insekten an.
Während andere Eulenarten vornehmlich nachtaktiv sind, sind die Kanincheneulen am Tag umtriebig. Ihr Nachwuchs, der üblicherweise im "Neunerpack" im Frühjahr schlüpft, wird von beiden Elternteilen versorgt, bis die Kleinen mit rund sechs Wochen das Nest verlassen.
Wie die News Press berichtet, haben es die possierlichen Tierchen Floridas berühmtem Schriftsteller Carl Hiaasen so angetan, dass er sie gleich zu Hauptfiguren seines Romans "Eulen" (Originaltitel "Hoots") werden ließ. Der Roman, in dem sich eine Gruppe Kinder für den Erhalt eines Eulen-Habitats einsetzt, wurde 2006 sogar als Familienkomödie verfilmt.