Neue Häuser für neue Einwohner im Südwesten des Sunshine State. (Foto: © Rob Wilson)
Im diesjährigen Ranking der "Fastest-Growing Cities in America" von WalletHub.com belegt der "census-designated place" (CDP, ein zu Statistikzwecken definiertes Siedlungsgebiet) Lehigh Acres nach der texanischen Stadt Frisco und Kent in Washington den 3. Platz. Auf Platz 7 folgt Fort Myers, während Cape Coral den 15. Rang einnimmt. Insgesamt werden 515 Städte unterschiedlicher Größe in den gesamten USA aufgrund von 15 Parametern miteinander verglichen, die im Zeitraum von 2010 bis 2016 erhoben wurden. Dazu gehören einerseits soziodemografische Daten wie die Zahl der Einwohner im arbeitsfähigen Alter oder der Menschen mit Hochschulabschluss, andererseits Faktoren aus dem Bereich "Arbeitsplätze und Wirtschaft" wie Jobwachstum, Entwicklung des mittleren Haushaltseinkommens, Arbeitslosenrate, Armutsrate oder die Zahl der im Ort ansässigen Unternehmen.
Da es sich bei Lehigh Acres nicht um eine offizielle Stadt handelt, waren für diesen Ort keine aktuellen Zahlen vom U.S. Census Bureau verfügbar, sodass seine Bevölkerungszahl nur grob auf über 100.000 geschätzt werden konnte. Damit gehört es zur Kategorie der mittelgroßen Städte zwischen 100.000 und 300.000 Einwohnern. Auch im auf die Stadtgröße bezogenen parameterübergreifenden Ranking belegt Lehigh Acres Platz 3. Beim größenunabhängigen Städtevergleich liegt es sowohl im Hinblick auf das Bevölkerungswachstum als auch in der Gesamtwertung der soziodemografischen Faktoren ebenfalls an 3. Stelle, während es im Bereich "Arbeitsplätze und Wirtschaft" den 65. Platz einnimmt. Wie Ed Moore, der Vorstandsvorsitzende der Handelskammer von Greater Lehigh Acres, gegenüber den Naples Daily News ausführt, liege der Grund für das starke Bevölkerungswachstum einerseits darin, dass die Hauspreise dort noch verhältnismäßig gering seien. Zudem habe der Ort im Vergleich zu anderen mehr den Charakter einer "Community". Er verfüge über gute Schulen und biete mittlerweile auch eine Reihe von Annehmlichkeiten, da immer mehr Unternehmen dort Niederlassungen eröffneten.
Fort Myers, das mit seinen circa 77.146 Einwohnern zu den kleineren Städten unter 100.000 Einwohnern zählt, teilt sich im Gesamtranking mit Frisco den Spitzenplatz in der Kategorie Jobwachstum. Zudem belegt es gemeinsam mit dem kalifornischen Indio und dem texanischen Pharr US-weit den 1. Platz im Hinblick auf den Rückgang der Armutsrate. (Nach der Definition des United States Census Bureau wird die Armutsschwelle als das Bruttohaushaltseinkommen definiert, mit dem die in der Gesellschaft allgemein als selbstverständlich angenommenen minimalen Bedürfnisse nach Nahrungsmitteln und anderen Gütern gerade noch abgedeckt werden können. In Anpassung an die Inflationsrate wird dieser Wert jedes Jahr neu berechnet.) Im Ranking aller Städte kommt Fort Myers bei den soziodemografischen Faktoren auf den 8. und im Bereich "Arbeitsplätze und Wirtschaft" auf den 10. Platz, während es beim Gesamtranking der kleineren Städte Platz 3 belegt. Im Interview mit den Naples Daily News zeigt sich Bürgermeister Randy Henderson zufrieden mit dem Ergebnis und verweist auf die unternommenen und noch im Gange befindlichen Anstrengungen zur Modernisierung der Infrastruktur. So sei man dabei, die Stadt etwa durch die Grundsanierung der Cleveland Avenue schöner und fußgängerfreundlicher zu machen und mehr moderne und erschwingliche Wohnungen für junge Familien und Berufsanfänger zu errichten.
Das über etwa 179.804 Einwohner verfügende Cape Coral belegt im Vergleich aller Städte bei den soziodemografischen Faktoren Platz 24 und im Bereich "Arbeitsplätze und Wirtschaft" den 21. Platz. Im Gesamtranking der mittelgroßen Städte kommt es immerhin auf Platz 9. Im Gespräch mit den Naples Daily News weist der Leiter des Cape Coral Economic Development Office, Dana Brunett, darauf hin, dass die als Bauland vorgesehenen Flächen von Cape Coral erst zu 50 Prozent ausgenutzt seien, sodass es noch großes Potenzial für weiteres Wachstum habe. Die Stadt sei dabei, durch den Bau von neuen Wasserleitungen und Abwasserkanälen den nördlichen Teil des Kaps zu erschließen. Nach der Rezession infolge der Immobilienkrise habe man damit begonnen, bei der Ansiedlung von Unternehmen einen besonderen Fokus auf die Bereiche Medizin, High-Tech, Warenherstellung, Handel sowie Unternehmenssitze zu legen. Auf diese Weise seien mehr besserbezahlte Jobs entstanden.
Weitere floridianische Städte, die in den Rankings vordere Plätze belegen, sind Miami, das den 7. Platz unter den Großstädten einnimmt, das im Palm Beach County gelegene Boynton Beach, das Platz 8 unter den kleineren Städten belegt, Tampa mit Platz 14 unter den Großstädten und Orlando, das unter den mittelgroßen Städten an 15. Stelle steht.