Vom einfachen Gästezimmer bis zur eigenen Poolvilla: Immer mehr Urlauber buchen online über Airbnb eine private Ferienunterkunft. (Foto: © goodluz)
Die Vereinbarung soll bereits am 1. Mai in Kraft treten. Wie der Airbnb-Chef für Öffentlichkeitsarbeit in Florida, Tom Martinelli, dem South Florida Business Journal sagte, könne dies kurzfristig eine Erhöhung der Airbnb-Zimmerpreise zur Folge haben, letztlich würden diese aber durch den Markt bestimmt. Für Airbnb stellt die Übereinkunft mit den drei Countys, der jahrelange Verhandlungen vorausgegangen waren, einen weiteren wichtigen Schritt im Hinblick auf das Ziel dar, sich als legitimer Wettbewerber neben Floridas Hotelindustrie zu positionieren. Ähnliche Abkommen existieren bereits mit 35 weiteren floridianischen Countys sowie der Steuerbehörde des Staates Florida. Nach den Plänen des 2008 in Kalifornien gegründeten Onlinedienstes sollen bis Ende des Jahres auch mit den übrigen 25 Countys entsprechende Übereinkünfte getroffen werden.
Laut der Herald Tribune musste Airbnb den Steuerbehörden auch zusichern, die Einkommen der Zimmeranbieter überprüfen und gegebenenfalls in der Vergangenheit angefallene Steuern nachfordern zu können. Allein das Miami-Dade und das Broward County können von nun an nach Angaben des Miami Herald mit zusätzlichen jährlichen Tourismussteuereinnahmen von rund 6 Millionen Dollar beziehungsweise 1 Million Dollar rechnen. Dessen ungeachtet stehen der Bürgermeister von Miami, Tomás Regalado, und der Bürgermeister von Miami Beach, Philip Levine, einer Einigung mit Airbnb weiterhin ablehnend gegenüber. Beide sprechen sich gegen die Legalisierung dieser Art des privaten Gastgewerbes aus, da es sich nach ihrer Auffassung negativ auf das Wohnumfeld auswirkt: Durch die kurzzeitige Vermietung von Wohnraum würden einerseits die Wohnkosten in die Höhe getrieben, andererseits die Immobilien in ihrem Wert gemindert, da der häufige Mieterwechsel mit Belästigungen und einer Verunsicherung der Nachbarn einhergehe. Dementsprechend stellte Miami Beach im zurückliegenden Jahr lokalen Anbietern von kurzzeitig zu mietendem Wohnraum, die ihre Objekte auf Plattformen wie Airbnb inserierten, Bußgelder in Höhe von bis zu 20.000 Dollar in Aussicht. Gleichwohl hofft Tom Martinelli, dass das Mietzimmerportal sich angesichts der in Aussicht stehenden steuerlichen Mehreinnahmen letztlich auch mit diesen beiden Städten einigen wird.