![RonDeSantis_ Hunter Crenian_shutterstock_1355382872_1000x750_27032019.jpg RonDeSantis_ Hunter Crenian_shutterstock_1355382872_1000x750_27032019.jpg](https://www.floridasunmagazine.com/downloads/12891/download/RonDeSantis_%20Hunter%20Crenian_shutterstock_1355382872_1000x750_27032019.jpg?cb=829a4d40d3eba4d5996976c5d0903e5f&w={width}&h={height})
Floridas Gouverneur Ron DeSantis (Foto © Hunter Crenian/Shutterstock.com)
Wie der "Miami Herald" berichtet, soll gemäß dem Dekret des Gouverneurs am kommenden Montag die erste von drei Phasen der Wiedereröffnung Floridas beginnen. Sie umfasst folgende Punkte:
- Restaurants dürfen mit 25 Prozent ihrer Indoor- und Outdoor-Sitzplatzkapazitäten wieder öffnen, wobei ein Social-Distancing-Abstand von 6 Fuß (rund 1,82 Meter) einzuhalten ist und Gästegruppen nicht mehr als 10 Personen umfassen dürfen.
- Geschäfte, Museen und Bibliotheken dürfen wieder öffnen, die Zahl der Kunden beziehungsweise Besucher darf aber 25 Prozent ihres räumlichen Fassungsvermögens nicht überschreiten.
- Bei Missachtung der Auflagen drohen Geldstrafen bis zu 500 Dollar.
- Elektive (nicht unbedingt notwendige) Operationen dürfen wieder durchgeführt werden.
- Schulen, Bars, Fitnesscenter, Spas und Schönheitssalons bleiben bis auf Weiteres geschlossen.
- Pflegeheime und Langzeitpflegeeinrichtungen dürfen weiterhin keine Besucher empfangen.
- Social-Distancing-Maßnahmen sind weiterhin einzuhalten; Menschenmengen ab 10 Personen sind zu vermeiden.
Wie der Gouverneur laut "Orlando Sentinel" bei einer Pressekonferenz am heutigen Freitag ankündigte, werden am 4. Mai auch Floridas State Parks wieder öffnen. Für die am schwersten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Countys Miami-Dade, Broward und Palm Beach wird die Verordnung im Hinblick auf die Öffnung von Geschäften, Restaurants, Museen und Bibliotheken jedoch vorerst nicht gelten. Der Gouverneur erklärte, er erwäge, im Hinblick auf diese Countys schon bald eine eigene Verordnung zu erlassen. Derweil unternahmen das Miami-Dade und das Broward County bereits am Mittwoch erste eigene Schritte zur Lockerung des Lockdowns und öffneten einige Parks, Bootsanlegestellen und Golfplätze wieder für die Öffentlichkeit, wobei allerdings eine Reihe von Einschränkungen dafür sorgen sollen, dass es nicht zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen kommt.
Trotz der Wiederöffnung von Geschäften und Einrichtungen ermutigte der Gouverneur die Einwohner Floridas dazu, möglichst wenig das Haus zu verlassen und in der Öffentlichkeit stets auf den 6-Fuß-Mindestabstand zu achten. Entsprechend einem mit der Bezeichnung "Safe. Smart. Step-by-Step" versehenen Plan werde der Sunshine State bei der Wiederingangsetzung des öffentlichen Lebens nach einem "sehr langsamen und methodischen Konzept" vorgehen. Wie andere republikanische Gouverneure in den südöstlichen Bundesstaaten beginnt DeSantis allerdings mit dem Rückfahren des Lockdowns, obwohl die Testkapazitäten noch immer weit unter der Zahl liegen, die viele Experten für notwendig halten, damit mit einer sicheren schrittweisen Wiederherstellung des öffentlichen Lebens begonnen werden kann. So sollten nach Aussage von Dr. Charles Lockwood, Dekan des zur University of South Florida gehörenden College of Medicine, in Florida täglich mindestens 0,15 Prozent der Bevölkerung getestet werden, was 33.000 Personen entspräche; die gegenwärtig Zahl der täglichen Tests liegt dagegen bei nur rund 9000 (siehe hierzu auch den Artikel "Infektionsentwicklung in Florida: Die Corona-Pandemie in Zahlen"). DeSantis wies demgegenüber auf den Rückgang der Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Patienten mit grippeähnlichen Symptomen sowie der Todesfälle und andere Faktoren hin, die zeigten, dass der Bundesstaat bereit sei, die Stay-at-Home-Anordnung aufzuheben. Im Übrigen sind die von DeSantis angekündigten Lockerungsschritte deutlich vorsichtiger als die in anderen republikanisch geführten Bundesstaaten wie Georgia, Arkansas und Oklahoma. Der Gouverneur erklärte, dass seine Verordnung mit Vertretern der US-Regierung, abgestimmt wurde, darunter die Medizinerin Deborah Birx, die die Antwort des Weißen Hauses auf die Pandemie koordiniert.
Einige der Geschäftsleute, die zu der von DeSantis ins Leben gerufenen "Re-Open Florida Task Force Industry Working Group" gehören, wünschten sich allerdings von der Regierung konkretere Anordnungen zur Umsetzung der Im Wiederöffnungsplan vorgesehenen Punkte. So war bis Redaktionsschluss unklar, ob Kunden oder Angestellte in Geschäften Gesichtsmasken tragen müssen, ob kranke Angestellte eine bezahlte Quarantänezeit erhalten sollen, oder welche Sicherheitsvorkehrungen Krankenhäuser zur Durchführung elektiver Operationen einzuhalten haben.