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Kolonialer Charme: das Betsy Hotel. (Foto: © The Betsy Hotel)
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Drink mit Aussicht: auf der Dachterrasse.(Foto: © The Betsy Hotel)
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Entspannung am Außenpool. (Foto: © The Betsy Hotel)
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Eines der Gästezimmer. (Foto: © The Betsy Hotel)
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Die "B"Bar: geeignet für Hochzeiten, gediegene Abendessen, Literaturtreffen, private Verabredungen und vieles mehr. (Foto: © The Betsy Hotel)
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Ort zum sehen und gesehen werden: der Ocean Drive. (Foto: © Frederic Prochasson)
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Puderweißer Sandstrand und türkisblaues Wasser. (Foto: © Fotoluminate)
Die Dame da drüben überlässt nichts dem Zufall. Vom Schütteln der schwarzen Locken über das Wiegen der Hüften, von den High-Heels an den Endlosbeinen bis zum roten Tanktop, das genug Dekolleté frei lässt. Der Ocean Drive in South Beach ist ihr Laufsteg. Sehen und Gesehenwerden – an wenigen Orten wird dieses Spiel so zelebriert wie hier.
Blick auf den puderweißen Sandstrand gibt es hier gratis, in den Restaurants rund um den Ocean Drive kann man mit etwas Glück all jenen begegnen, die man sonst aus den Hochglanzmagazinen kennt. Hier parken Oldtimer und blitzblank geputzte Sportflitzer wohlbedacht an den am besten einsehbaren Stellen. Mancher lehnt lässig an der Tür seines Cabrios und beobachtet das Treiben.
Das Betsy Hotel ist so etwas wie eine Oase inmitten dieses Ozeans der Eitelkeiten, der grellen Lichter und des schönen Scheins. Nach einer kompletten Renovierung vor einigen Jahren wieder eröffnet, wartet auf uns hier eine ruhige und luxuriöse Unterkunft, die sogar mit literarischem Flair aufwartet. Wer hätte das gedacht? Hier im Hotel halten Schriftsteller regelmäßig Lesungen ab, das Management unterstützt eine ganze Anzahl kultureller und wohltätiger Aktivitäten. Wie passend: Statt eines kleinen Stückchens Schokolade als Begrüßungsschmankerl auf dem Kopfkissen finden wir hier ein Lesezeichen auf unserem Plumeau. Ganz im Sinne des Hotel-anspruchs, die Umwelt zu schützen, sind die Lesezeichen aus recyceltem Papier hergestellt und mit Gedichten und Wildblumen- samen verziert. Eine kleine Geste, sicher. Aber immerhin ...
Mit seinen 61 luxuriös und stilvoll eingerichteten Zimmern und dem stets aufmerksamen Service verbindet das Betsy Hotel gelebte Tradition und Herzlichkeit – und hebt sich dabei wohltuend von anderen Hotels in Miami Beach ab. Ursprünglich wurde die Herberge von L. Murray Dixon, dem Vater des tropischen Art déco-Stils entworfen und 1942 zum ersten Mal geöffnet. Schon damals war das Hotel bekannt für neue Ideen und seine Nähe zu Kultur und Künstlern. Heute steht es auf der Liste der »National Historic Landmarks«.
Wir genießen es, mit einem Glas Wein in der Lobby zu sitzen und das Leben am Ocean Drive an uns vorbeirauschen zu lassen. Oder von der atemberaubenden Sonnenterrasse aufs Meer zu blicken. Anders als bei den um Aufmerksamkeit lechzenden Nachbarn ist hier eher Noblesse angesagt. Goldenes Gelb und zartes Lavendel stehen im Kontrast zu dem allgegenwärtigen Miami-Weiß. Uns stört das Fehlen einer von Paparazzi belagerten Nachtclub-Szene jedenfalls ganz und gar nicht. Und einen Besuch im ausgezeichneten hauseigenen Restaurant BLT Steak ziehen wir auch allemal einer Promi-DJ-Nacht vor. Wie gesagt: Wer im Betsy Hotel den typischen »South Beach-Bling« und Party rund um die Uhr erwartet, dürfte enttäuscht sein. Wir haben uns in dieser angenehm deplaziert wirkenden Luxus-Oase dagegen wunderbar aufgehoben gefühlt.
The Betsy Hotel
1440 Ocean Drive, Miami Beach
Reservierungen: (305) 531-6100
www.thebetsyhotel.com
ab 297 Dollar/Nebesaison