Boomtown Miami: Rekordpreise für Villen und Apartments in Bestlage. (Foto: © Continuum on South Beach)
Amerikas Immobilienmarkt meldet sich zurück! Der in den USA richtungsweisende »Case Shiller Index« konnte im 3. Quartal 2013 einen Anstieg der Preise für Wohnimmobilien von 11,2 Prozent verbuchen. Der schon wieder entstehende Mangel an verfügbaren Wohnimmobilien lässt ein weiteres Steigen der Preise erwarten.
Die Produktknappheit kommt am deutlichsten in Südflorida und speziell Miami zum Tragen. Nachdem Großinvestoren wie Blackstone und Starwood Capital große Immobilienrestbestände der letzten Blase aufgekauft hatten, trat förmlich ein Run auf Schnäppchen ein, der selbst unsere optimistischen Prognosen deutlich überstieg. Noch 2012 war man gerade in Europa skeptisch, was die schnelle Erholung des Marktes angeht – zu negativ war die allgemeine Bericht-erstattung hinsichtlich US-Wirtschaft und US-Wohnungsmarkt. Die meisten Experten gingen von einer moderaten Erholung frühestens ab 2020 aus.
Inzwischen ist in Südflorida von Krise keine Spur mehr. Die »goldenen Zeiten« scheinen zurück, diesmal jedoch mit einem feinen Unterschied: Knapp 70 Prozent aller Transaktionen werden komplett ohne Ban-kenfinanzierung abgewickelt. Dies steht im umgekehrten Verhältnis zur letzten Boomphase. Zum Jahresende 2013 waren zwischen Miami und Palm Beach 184 Wohnhochhäuser in Planung, 46 davon allein in Miami. Davon befinden sich 45 Objekte im Bau, vier sind bereits fertig gestellt. Damit werden in den kommenden vier Jahren etwa 25.000 Wohnungen auf den Markt kommen – viele davon sind bereits verkauft. Im Vergleich: Zwischen 2002 und 2008 wurden knapp 50.000 Apartments gebaut.
Fazit: In weniger als 15 Monaten konnte der Immobilienmarkt in den USA und speziell in Südflorida eines der beeindruckendsten Comebacks der jüngeren Geschichte vollziehen. Dank einer erhöhten Käufernachfrage, einer wieder erstarkten Wirtschaft, niedrigen Zinsen und einem nach wie vor limitierten Angebot momentan verfügbarer, hochwertiger Immobilien scheint die Markterholung nachhaltig zu sein. Obwohl sich der Markt von Monat zu Monat verbessert, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in Kombination mit den historisch niedrigen Zinsen vielerorts noch sehr attraktiv und zieht nun eine Reihe von internationalen Käufern und Investoren an, welche den Markt lange gemieden haben. Für viele Amerikaner scheint der Erwerb einer Wohn- immobilie nun wieder die bessere und kostengünstigere Alternative zu sein. Für knapp 250.000 Dollar kann man sich bereits den Traum von einer eigenen Wohnung oder einem Apartment mit Meerblick erfüllen.
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Über den Autor:
Marc Tetzner ist Broker / Owner der Interreal Properties Inc. in Miami.
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