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Überall Kräne: Downtown Miami gilt mit 70 neuen oder noch im Bau befindlichen Apartmenthäusern seit 2011 als Vorreiter bei der Neubau-Aktivität. (Foto: © A. Lenzholzer)
Nachdem die Verkaufszahlen auf dem Wohnungsmarkt in Miami-Dade County im November des vergangenen Jahres rund 15% im Vergleich zum Vorjahr gesunken waren und gleichzeitig die Kaufkraft der ausländischen Investoren schwindet, wurden schnell Stimmen laut, die eine Abschwächung des Marktes für das neue Jahr voraussagten.
Doch die meisten Fachleute sehen keinen Grund zur Sorge: Weder die Zinsentwicklung noch das Konsumklima seien besorgniserregend. Die amerikanische Wirtschaft gewinnt zunehmend an Stärke und der Aktienmarkt ist stabil, so Immobilienunternehmer Richard LeFrak gegenüber dem Fachmagazin The Real Deal. So habe der Anteil der Käufer aus dem Nordosten der USA den Immobilienmarkt in Miami kräftig in die Höhe getrieben. Diese Kunden seien bereit, die hohen Preise in Miami zu zahlen, weil es aufregend ist, in Miami zu leben.
Im "Biscayne Beach Tower" in Edgewater beispielsweise stammen mehr als die Hälfte der Käufer aus New York City. Im Vergleich zu New York können sie in Miami Wohneigentum zu einem Drittel der Kosten erwerben. Selbst die Lebenshaltungskosten in Miami sind nur etwa halb so hoch wie in New York. Gleichzeitig haben sich in Miami eine Kulturszene und eine Infrastruktur entwickelt, die die Attraktivität Miamis als Wohnsitz und Lebensmittelpunkt wesentlich gesteigert haben.
Neben den Bewohnern aus dem Norden gelten auch Kunden aus Brasilien, Venezuela und Europa als starke Käufergruppe. Die Experten sind sich weitgehend einig, dass der Branche kein weiterer Zusammenbruch bevorsteht. Auch vorsichtigere Prognosen, wie die von Alicia Cervera Lamadrid, Direktorin bei Cervera Real Estate, sieht das Ende der Nachfrage derzeit noch nicht erreicht. Sie glaubt, Miami sei auf der Hälfte des typischen Immobilienzyklus, so Cervera in einem Interview mit The Real Deal. Auch wenn die Nachfrage irgendwann zurück ginge, werde es keine Bruchlandung geben, wie beim Ausbruch der Immobilienkrise 2008.