Unschlagbare Aussicht: Für viele ist der Besitz einer Eigentumswohnung in Miami ein Traum. (Foto: © Daniel Korzeniewski)
Während sich der Markt für Einfamilienhäuer in Miami nach Jahren des stetigen Preisanstiegs weiterhin recht stabil verhält, scheint der Wohnungsmarkt derzeit etwas ins Straucheln geraten zu sein. Wie der Immobilienmarktanalyst Andrew Stearns, Betreiber der Website StatFunding.com, gegenüber den Miami New Times erläuterte, wurden in den vergangenen vier Jahren 3000 Wohnungseinheiten auf den Markt gebracht, von denen ein Großteil bisher nicht verkauft worden sei. Trotzdem sei bis 2018 die Fertigstellung weiterer 11.000 Einheiten geplant. Zwischen 2012 und 2015 seien Wohnungskomplexe normalerweise innerhalb weniger Monate ausverkauft worden. Demgegenüber gebe es in mindestens neun Gebäuden, die in den Jahren 2015 und 2016 fertiggestellt wurden, noch immer unverkaufte Wohneinheiten. Einige bereits geplante und genehmigte Bauprojekte wurden bereits auf Eis gelegt.
Grund für den schwächelnden Markt ist nach Einschätzung von cnbc.com die geringere Nachfrage nach Wohnungen seitens lateinamerikanischer Käufer. Während noch vor zwei Jahren vor allem Brasilianer, Venezolaner, Argentinier und Kolumbianer die Nachfrage auf dem Condo-Markt anheizten, sank diese zuletzt durch den erstarkten Dollar. Auch bei den Russen ist eine Eigentumswohnung in Miami traditionell beliebt. Schon 2015 waren russische Käufer die stärkste Käufergruppe nach den Südamerikanern. Nun könnten sie es sein, die Miamis Wohnungsmarkt wieder zu einem Aufschwung verhelfen.
Bereits unmittelbar nach dem Wahlsieg Trumps im November konnte ein steigendes Interesse seitens russischer Investoren gemessen werden. Immerhin hatte Trump persönlich schon mit einigen superreichen Russen Immobiliengeschäfte gemacht, darunter mit dem Milliardär Dmitry Rybolovlev. "Die Russen scheinen sehr glücklich über das Wahlergebnis zu sein", so Christoph Zoller, Chairman des Maklerverbandes Miami Realtors. Auch die Tatsache, dass einige russische Immobilienentwickler in Großprojekte in Miami investiert haben, könnte weitere Nachahmer aus dem Osten anziehen.