Sportwagen, Miami
Ein Auto zu mieten kann derzeit in Florida mancherorts – wie hier in Miami – ein teures Vergnügen sein, selbst wenn es sich dabei nicht um einen Supersportwagen handelt. (Foto © Tverdokhlib/Shutterstock.com)
Wie das Magazin Forbes berichtet, nehmen parallel zum Anstieg der Zahlen der gegen Covid-19 Geimpften in vielen Ländern die weltweiten Reisebuchungen wieder zu. Angesichts der Tatsache, dass die meisten europäischen Länder nach wie vor Einreisebeschränkungen für Reisende aus den Vereinigten Staaten verhängt haben, boomen in den USA vor allem Inlandreisen.
Eine Folge davon ist, dass dort vielerorts – laut Forbes und Autoweek insbesondere in Florida, South und North Carolina, dem südlichen Kalifornien und Hawaii – die Mietwagen knapp werden und dadurch die Preise in die Höhe schnellen. Dies hängt einerseits mit dem Umstand zusammen, dass die Autoverleiher sich angesichts des jähen Umsatzeinbruchs mit dem Beginn der Corona-Pandemie gezwungen sahen, ihre Wagenflotte deutlich zu verkleinern, um durch den Verkauf der Autos einen Teil der weiterlaufenden Kosten aufzufangen. Das weltgrößte Autovermietungsunternehmen Hertz meldete gar in den USA Insolvenz an und soll nun nach einem Bericht der Wirtschaftswoche von zwei Finanzinvestoren mit 4,2 Milliarden Dollar unterstützt werden. Trotz der wieder gestiegenen Nachfrage zögern die Vermietungsfirmen laut Autoweek derzeit noch immer, ihren Fahrzeugbestand und die Zahl ihrer Mitarbeiter wieder zu erhöhen. Ein weiterer Grund dafür, dass das Angebot an Mietwagen in den USA bis auf Weiteres hinter der weiter steigenden Nachfrage zurückbleiben dürfte, besteht darin, dass die Autoindustrie sich nicht in der Lage sieht, kurzfristig für Nachschub zu sorgen, da es derzeit einen Engpass bei für die Fahrzeugproduktion dringend benötigten Halbleitern gibt. Zudem stellten einige Autohersteller ihre Produktionspläne angesichts der geänderten Lage von speziell für den Mietwagenmarkt konzipierten auf solche Fahrzeuge um, die sich an Endkunden richten.
So kommt es, dass mancherorts in den USA für einen Mietwagen mehr als das Vierfache dessen zu bezahlen ist, was in der Zeit vor Corona dafür zu veranschlagen war. Gemäß Autoweek wurden im März in Florida teilweise Preise von über 500 Dollar pro Tag aufgerufen. Trotz dieser hohen Preise ist es teilweise schwierig, kurzfristig überhaupt noch ein Mietauto zu bekommen: Laut USA Today waren etwa an den Wochenenden der Springbreak-Ferien an 18 der 20 bedeutendsten floridianischen Flughäfen sämtliche Mietwagen verliehen. In Anbetracht der derzeitigen Entwicklung ist davon auszugehen, dass sich die Schieflage zwischen Nachfrage und Angebot einstweilen auch an anderen Orten Floridas weiter verschärfen wird, zumal die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention erst kürzlich bekanntgab, dass vom Reisen im Hinblick auf die Infektion mit Covid-19 nur ein geringes Risiko ausgehe. Auch der Umstand, dass Florida nach der am 6. April veröffentlichten jüngsten WalletHub-Studie zu den coronabedingten Restriktionen in den USA der Bundesstaat mit den zweitgeringsten Einschränkungen ist, dürfte viele nicht gerade davon abhalten, in den Sunshine State zu reisen.
Um die Kosten für das Mietauto möglichst geringzuhalten, empfiehlt USA Today, auf von bestimmten Organisationen wie AAA, AARP und Großhändlern wie Costco hierfür gewährte Rabatte zu achten. Eine andere Möglichkeit, Geld zu sparen, besteht darin, die Mietzeit zu verkürzen, indem man die erste und letzte Nacht der Reise in einem Hotel in Flughafennähe verbringt. Ein besonderer Trick, den Mietpreis zu verringern, besteht darin, das Auto für eine längere Zeit zu mieten, als man es tatsächlich nutzen will, es dann vorzeitig zurückzubringen und sich die Mietsumme für die übrigen Tage zurückzahlen zu lassen. Angesichts der großen Nachfrage ziehen die Autovermieter es nämlich häufig vor, ihre Fahrzeuge für längere Zeit zu vermieten, und verlangen daher für Mietzeiträume von unter einer Woche höhere Tagespreise.
Im Übrigen sollte man Autos, auch wenn dies am bequemsten ist, möglichst nicht gleich am Flughafen mieten, da die Preise dort mitunter um 50 Prozent höher sind als anderswo. Andererseits sind beim Vergleich der Preise natürlich auch die Kosten für den Transport vom Flughafen zum Autovermieter mit zu berücksichtigen; bei der Abreise ist es zum Teil möglich, ein andernorts gemietetes Auto am Flughafen wieder abzugeben. Beim Mieten eines Autos außerhalb des Flughafens sollte man sich unbedingt vergewissern, dass der Autovermieter zum Zeitpunkt der geplanten Rückgabe auch geöffnet ist. Viele Anbieter öffnen nur zu den üblichen Geschäftszeiten, sodass eine Rückgabe unmittelbar vor dem Abflug spät abends oder früh morgens nicht möglich ist.
Achten sollte man auch auf Paketangebote von Reisagenturen oder Airlines, bei denen die Preise für Mietwagen mitunter geringer sind, als wenn man auf eigene Faust ein Auto mietet. Auch alternative Autovermietungsdienste wie Turo, eine Plattform, über die Privatleute ihre Fahrzeuge an Reisende vermieten können, sind laut Autoweek eine Möglichkeit, Kosten zu sparen. Eine Anlaufstelle, um nach den günstigsten Mietautos in den USA zu suchen, ist das Internetportal Autoslash.