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Mietwagen
Wer im Sunshine State auf Reisen mobil sein möchte, ist auf der Suche nach guten Mietwagen-Angeboten.
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Key West
Wenn Mietwagen knapp sind und die Preise explodieren, bleibt zumindest mancherorts, wie hier in Key West, die Möglichkeit, auf das Fahrrad umzusteigen und dabei nebenbei auch die Umwelt zu schonen. (Foto © Andriy Blokhin/Shutterstock.com)
Seitdem im Frühjahr dieses Jahres mit dem Voranschreiten der Covid-19-Impfkampagne die US-Bürger nach Monaten des Lockdowns und der freiwilligen Isolierung wieder in größerer Zahl damit begannen, durch ihr Land zu reisen, sind Mietwagen vielerorts dauerhaft Mangelware und die Preise entsprechend in die Höhe geschnellt. Ursache dafür ist einmal mehr die Corona-Pandemie: Angesichts des dadurch bedingten schlagartigen Nachfrageeinbruchs sahen sich die Autovermieter gezwungen, einen Teil ihrer Wagenflotte zu verkaufen; zugleich wurden weniger Autos produziert, was wiederum dazu führte, dass der Absatz von für die Fahrzeugelektronik benötigten Halbleitern stark zurückging. In der Folge wurden die Kapazitäten zur Produktion der Chips zunächst zurückgefahren. Als dann immer mehr Leute ihre berufliche Tätigkeit ins Homeoffice verlagerten und sich dafür neue Computer anschafften, führte die dadurch gesteigerte Nachfrage nach Halbleitern zu einer zusätzlichen Verknappung. So kam es, dass weder Fahrzeugbauer noch -vermieter sich in der Lage sahen, den infolge des Impffortschritts und der Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen plötzlich wieder gestiegenen Bedarf nach Autos adäquat zu decken. Dies umso mehr, als angesichts der langen reiselosen Zeit laut einer Studie von AmEx Trendex, des Trendreports der Kreditkartengesellschaft American Express, im August der Bedarf nach Mietwagen sogar um 41 Prozent höher lag als im Vergleichszeitraum 2019.
Gemäß einem Bericht der Los Angeles Times rechnen Experten damit, dass die Engpässe bei Mietwagen mindestens noch bis 2022 anhalten werden. Laut einer Studie der Reisebuchungswebsite Hopper.com lag der durchschnittliche Tagessatz für einen Mietwagen in den USA in diesem Sommer bei 120 Dollar, während er zu Beginn des Jahres noch bei 45 Dollar gelegen hatte. Nach dem Ende der Sommerreisesaison fiel er wieder auf 80 Dollar und bewegt sich derzeit weiter nach unten. Nach den Worten von Steve Sintra, Vizepräsident und Geschäftsführer für Nordamerika der Reisewebsite Kayak.com, ist aber zu erwarten, dass die Preise für Mietwagen in der kommenden Winterferiensaison wieder anziehen werden.
Laut dem Magazin Condé Nast Traveler empfiehlt es sich daher für USA-Reisende, Mietautos so früh wie möglich zu buchen. Da die Autoverleiher zumeist kostenlose Stornierungen von Reservierungen anbieten, besteht dabei auch die Möglichkeit, seine Reservierung kurzzeitig wieder zu ändern, fall es zwischenzeitig ein günstigeres Angebot gibt. Wenn man im Hinblick auf die genaue Urlaubsdestination flexibel sei, könne es sich lohnen, gegebenenfalls in einem weniger überlaufenen Ort in der Nähe des eigentlichen Reiseziels zu wohnen beziehungsweise die Reise gezielt um Orte herum zu planen, in denen Mietwagen zu akzeptablen Preisen verfügbar sind. Eine Möglichkeit, Geld zu sparen, bestehe auch darin, eventuell vorhandene Kreditkartenpunkte oder Airline-Bonusmeilen für die Mietung des Fahrzeugs zu verwenden – eine Option, die beispielsweise von American Express angeboten wird.
Eine andere Strategie der Kostenreduzierung besteht darin, gezielt nach Angeboten kleinerer, nicht traditioneller Autoverleihfirmen zu suchen, die von den Fahrzeugengpässen weniger als die großen Anbieter betroffen sind: Das Startup Kyte beispielsweise, das seine Mietautos bis vor die Haustür der Kunden liefert, greift nicht nur auf eigene, sondern auch auf geleaste Fahrzeuge zurück; noch einen Schritt weiter geht Turo, indem es Autobesitzern eine Plattform zur Verfügung stellt, über die diese ihre Wagen für einen selbstbestimmten Betrag tageweise vermieten können. Dieser Service ist bislang in über 5000 US-Städten verfügbar, und nach Angaben des Condé Nast Traveler liegen die Tagessätze hier in der Regel deutlich unter den Durchschnittspreisen der großen Autoverleihketten.