South Beach
Ab dem 1. Juni wieder für Besucher offen: der Strand von South Beach (Foto © Mia2you/Shutterstock.com)
Nachdem bereits in der vergangenen Woche Geschäfte, Restaurants, Körperpflegedienstleister und ein Großteil der Fitnesscenter fast überall in Florida wieder öffnen konnten, zogen am Mittwoch dieser Woche bei den Restaurants auch die Countys Broward und Miam-Dade nach; am selben Tag durften Friseure, Schönheitssalons und Nagelstudios auch in Miami Gardens wieder ihre Türen öffnen. Während Hotels wie zuvor schon im restlichen Florida seit dem 26. Mai auch im Broward County wieder Besucher empfangen dürfen, wurde die Wiederöffnung von Hotels und Stränden im Miami-Dade County laut "South Florida Business Journal" nun für den 1. Juni angekündigt. Im Broward County waren die Strände ebenfalls bereits am 26. Mai wieder geöffnet worden. Wie "Wesh Orlando" berichtet, waren die Strände und die ebenfalls wieder offenen Staatsparks am zurückliegenden Wochenende wieder gut besucht.
Auch wenn nach wie vor Tag für Tag Hunderte von Menschen in Florida positiv auf COVID-19 getestet werden, befindet sich der Sunshine State nach Auffassung der Regierung auf dem richtigen Weg, da der Prozentsatz positiver Fälle an der Bevölkerung derzeit ebenso im Rückgang begriffen ist wie die Zahl der Patienten, die mit coronaartigen Symptomen in Kliniken aufgenommen werden. Gemäß den von Gouverneur DeSantis erlassenen Richtlinien zur Wiederöffnung des Bundesstaats wäre es daher prinzipiell möglich, mit dem Übergang zu Phase 2 zu beginnen, wenn die lokalen Verantwortlichen dies wollten, bisher wurde aber noch kein Zeitplan dafür bekanntgegeben. Laut "ClickOrlando.com" wird Phase 2 gemäß einem offiziellen Schreiben des Gouverneurs nach dem erfolgreichen Abschluss von Phase 1 einsetzen, wozu eine kontinuierliche Abwärtsentwicklung der Infiziertenzahlen und die Sicherstellung adäquater Gesundheitsversorgungskapazitäten gehörten. Entsprechend dem "Safe. Smart. Step-by-Step."-Plan dürfe es kein Anzeichen für ein Wiederansteigen der Zahl der COVID-19-Infizierungen geben. Phase 2 sieht vor, dass sich wieder Gruppen von bis zu 50 Personen an öffentlichen Orten oder in Gebäuden versammeln dürfen. Auch Bars, Kneipen und Nachtclubs dürfen dann wieder öffnen, ihre Räumlichkeiten aber nur bis zu 50 Prozent auslasten, während Restaurants ebenso wie Fitnesscenter und Einzelhandelsgeschäfte dann wieder bis zu 75 Prozent ihrer Raumkapazitäten mit Gästen beziehungsweise Kunden füllen dürfen. Auch Kinos, Theater, Konzerthallen, Veranstaltungssäle, Bowlingbahnen, Casinos und Spielhallen dürfen dann wieder öffnen; die maximale Auslastung bleibt auch hier auf 75 Prozent beschränkt.
Darüber, wann mit Phase 2 begonnen werden sollte, gehen die Ansichten allerdings auseinander. Während manche Geschäftsleute wohl nichts dagegen hätten, wenn der Gouverneur schon bald weitere Lockerungen verkünden würde, gibt es auch nicht wenige vorsichtigere und skeptischere Stimmen. So protestierten am vergangenen Mittwoch in mehreren größeren Städten Floridas Vertreter verschiedener Organisationen gegen die ihrer Ansicht nach zu schnelle Wiederöffnung Floridas durch DeSantis, wie "Spectrum News" berichtet. Dabei hoben sie hervor, dass Angehörige der schwarzen Community einen überproportionalen Anteil an den Corona-Toten bildeten: Während diese Gruppe nur 18 Prozent der Bevölkerung des Sunshine State ausmacht, liegt ihr Anteil an den COVID-19-Opfern bei 22 Prozent. Einer der Gründe für diesen Umstand liegt wohl darin, dass Schwarze aufgrund ihrer im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt ungesünderen Lebensumstände häufiger von Leiden wie Asthma und Bluthochdruck betroffen sind, die im Fall einer Corona-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf begünstigen. Zudem sind sie mehr der Gegenwart anderer Menschen ausgesetzt, da sie im Schnitt öfter öffentliche Verkehrsmittel benutzen und häufiger Jobs nachgehen, bei denen sie mit vielen Menschen in Kontakt kommen.