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Will Kunst erlebbar gestalten: Frank Verpoorten. (Foto: © Frank Verpoorten)
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The Patty & Jay Baker Naples Museum of Art (Foto: © Naples Museum of Art)
Florida Sun Magazine: Herr Verpoorten, nach zwölf Jahren USA leben Sie nun erstmals außerhalb von New York. Was ist das für ein Gefühl?
Südwestflorida bietet einen völlig anderen Lebensstil als das dynamische, zuweilen sehr hektische Leben in New York. Hier dominieren ganz klar Sonne, Strand und Meer. Andererseits gibt es auch hier ein sehr Kunst-affines Publikum, zunehmend auch jüngere Menschen. Darüber hinaus wollen wir aber auch Kunstliebhaber aus Orlando oder Miami anlocken und unsere Bekanntheit langfristig ausbauen.
Wie sieht Ihr Plan dafür aus?
Während meiner 15-jährigen Arbeit in Museen habe ich exzellente Kontakte in die globale Kunstszene, also zu Künstlern, Galerien und vielen Museen in aller Welt, aufgebaut. Als Kulturattaché für Flandern in den USA habe mich außerdem intensiv mit internationaler Diplo-matie beschäftigt. Eine sehr wichtige Grundlage, um länderübergreifend arbeiten zu können. In Zukunft möchte ich sehr viel enger mit den Museen in Florida zusammenarbeiten. Oder auch mit Museen anderer Bundesstaaten gemeinsame Ausstellungen organisieren. Naples ist bisher kaum als Initiator einer Ausstellung aufgetreten.
Demnächst kommen die Werke der Belgierin Isabelle de Borchgrave und des Deutschen Lothar Nickel nach Naples. Wie unterscheidet sich europäische Kunst von der amerikanischen?
Das lässt sich so pauschal nicht mehr sagen - schließlich wird die Kunstszene immer globaler und die Grenzen weichen auf. Was sich unterscheidet, ist jedoch das Publikum: So legen Amerikaner viel größeren Wert auf Entertainment als auf Bildung im Sinne einer Kunsterziehung. Wir versuchen daher, unsere Ausstellungen erlebbar und interaktiv zu gestalten. Bei »Papier à la Mode« von Isabelle de Borchgrave etwa werden wir zeigen, was man aus Papier alles machen kann – die Besucher können das dann anschließend selbst ausprobieren.
Herr Verpoorten, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Über Frank Verpoorten
Der gebürtige Belgier Frank Verpoorten zog 2002 nach New York, wo er für Museen arbeitetet, darunter das Museum of Modern Art, Snug Harbor Cultural Center, das Newhouse Center for Contemporary Art und das Dahesh Museum of Art.
Zuletzt repräsentierte er als Kultur-Attaché die Region Flandern in den USA, bevor er im Dezember 2012 nach Naples kam, um Direktor des "The Patty & Jay Baker Naples Museum of Art zu werden".
Verpoorten studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften an der Freuen Universität Brüssel.