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Delfin
Florida ist bekannt für seine beeindruckende Tierwelt - wie beispielsweise für die Delfine in den Gewässern rund um den Sunshine State. (Foto © Tory Kallman/Shutterstock.com)
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Kaninchenkauz
Ein Vertreter der floridianischen Vogelwelt, der nicht auf Bäumen, sondern unter der Erde brütet, ist der Kaninchenkauz. Gefährdet ist er nach einem Sturm vor allem durch Schutt, der auf seinem Nest abgeladen wird. (Foto © SunflowerMomma/Shutterstock.com)
Haie und Delfine
Manche Tierarten nehmen einfach Reißaus, wenn ein Sturm aufzieht. Laut The News-Press wurde bereits 2004, als Hurrikan Charley durch Florida zog, beobachtet, dass mit Sendern versehene Haie verschiedener Arten bereits 24 Stunden vor der Ankunft des Wirbelsturms die Küstengewässer Südwestfloridas verließen und etwa einen Tag nach seinem Durchzug zurückkehrten. Laut dem Biologen Jim Beever verhält es sich bei Delfinen genauso. Im Unterschied zu den Haien tendierten sie aber dazu, erst kurz vor der Ankunft des Sturms in ruhigere Gewässer zu fliehen und unmittelbar nach seinem Abflauen wieder in ihre angestammten Nahrungsgründe zurückzuschwimmen.
Manatis
Im Gegensatz zu Haien und Delfinen weichen die in den Küstengewässern und Flüssen lebenden Florida-Seekühe beim Aufziehen eines Sturms nicht ins offene Meer aus. Bei Flutwellen laufen sie Gefahr, mitgerissen zu werden und irgendwo zu stranden. Nach Aussage von Stephanie Kettle, der Sprecherin des Mote Marine Laboratory & Aquarium in Sarasota, wurden bislang in der Region Sarasota aber keine gestrandeten Manatis gefunden. Im Hinblick auf die Region Fort Myers, wo der Fokus derzeit noch auf der Rettung von Menschen liege, lägen noch keine Daten dazu vor.
Meeresschildkröten
Eine große Gefahr stellen die durch einen Sturm verursachten Flutwellen auch für die verschiedenen Arten von Meeresschildkröten dar, die an Floridas Stränden in mühsam gegrabene Gruben ihre Eier ablegen. Laut Stephanie Kettle war beim Durchzug des Sturms aber glücklicherweise schon fast das Ende der Brutsaison erreicht: Im rund 56 Kilometer langen Gebiet, das von den Mitarbeitern des Mote beobachtet wird, habe es nur noch etwa 100 Schildkrötennester gegeben, von denen zwischen 10 und 15 vernichtet worden seien. Wäre der Hurrikan im Juli aufgetreten, hätte die Zahl der Nester bei etwa 1000 gelegen und die Verluste wäre dementsprechend weitaus höher ausgefallen. In Anpassung an die Hurrikane und andere Umweltfaktoren, die die Zahl der Schildkröteneier und Jungtiere stark dezimieren, legen die Schildkröten im Übrigen mehrmals im Jahr Eier, sodass auch ein noch so schwerer Sturm sich nicht existenzbedrohend auf sie auswirkt.
Weißkopfseeadler
Mit den zahlreichen Bäumen, die von Hurrikan Ian umgeknickt oder entwurzelt wurden, fielen auch manche seiner tierischen Bewohner dem Sturm zum Opfer. Zu den prominentesten zählt der Weißkopfseeadler. Die in der Nähe von Fort Myers installierte Southwest Florida Eagle Cam, https://dickpritchettrealestate.com die rund um die Uhr aus mehreren Kameras Einblick in ein Adlernest gewährt, ist seit dem Sturm außer Betrieb. Laut Jim Beever weiß derzeit niemand, wie es Amerikas Wappenvögeln während des Hurrikans ergangen ist. Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission (FWC) werde aber später eine Zählung durchführen. Gemäß der letzten gebe es im Lee County 35 Brutpaare.
Kaninchenkäuze
Der in selbst gegrabenen oder von Säugetieren übernommenen Erdhöhlen brütende Kaninchenkauz ist demgegenüber weniger durch umstürzende Bäume gefährdet. Gleichwohl drohen auch viele Nester dieser Vögel durch von den menschlichen Sturmopfern abgeladenen Schutt und Müll zerstört zu werden. Viele der zum Schutz der Nester als Markierungen aufgestellten Holzpfosten wurden vom Hurrikan hinweggefegt. Nach Aussage von Pascha Donaldson, der Vizepräsidentin des Vereins Cape Coral Friends of Wildlife, weiß derzeit niemand, wie es den rund 3500 Kaninchenkäuzen in der Region während des Sturms ergangen ist. Zum Glück sei derzeit keine Brutsaison; diese beginne erst im November. So bleibe zu hoffen, dass der Schutt bis dahin beseitigt sein werde, sodass die Vögel neue Nester bauen könnten.