Von Idalia entwurzelte Palmen
Von Hurrikan Idalia entwurzelte Palmen (Foto © Paul Harrison/Shutterstock.com)
Laut CNN war Idalia der stärkste Wirbelsturm seit 1896, der Floridas Big-Bend-Region heimsuchte. Zudem war es der erste Hurrikan der Kategorie 3 oder höher, der durch die Apalachee Bay zog. Die durch ihn ausgelösten Sturmfluten sorgten von der Big-Bend-Region bis Tampa für neue Wasserpegelrekorde: In Cedar Key stieg das Wasser über 2 Meter über den normalen Fluthöchststand, in der Tampa Bay waren es rund 1,4 Meter, in Clearwater Beach rund 1,2 Meter. In Steinhatchee war der Pegel des Steinhatchee River mit über 2,7 Metern ebenfalls der höchste bislang gemessene.
Als Idalia am Mittwochmorgen in Florida auf Land traf, sprach die US-Wetterbehörde National Weather Service in Tallahassee angesichts der Stärke des Hurrikans zwei Warnungen vor extremen Winden aus – etwas, das nur relativ selten vorkommt. Infolge der außergewöhnlich hohen Wassertemperaturen im Golf von Mexiko hatte der Wirbelsturm zuvor in kurzer Zeit enorm an Stärke gewonnen. Kürzlich vorgenommene Messungen ergaben eine Durchschnittstemperatur in der oberen Wasserschicht von rund 31 Grad Celsius – der höchste Wert seit Beginn der Datenaufzeichnungen Anfang der 1980er-Jahre. Innerhalb von nur 24 Stunden nahm die Windgeschwindigkeit daher um 88 Stundenkilometer zu. Ab einer Geschwindigkeitszunahme von rund 56 Stundenkilometern in 24 Stunden sprechen Meteorologen von "rapider Intensivierung". So entwickelte sich Idalia, der am frühen Dienstagmorgen noch ein Kategorie-1-Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von rund 121 Stundenkilometern gewesen war, bis Mittwochmorgen zu einem Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von über 209 Stundenkilometern.
Dies blieb nicht ohne Folgen: Wie AP ausführt, entwurzelte oder zerteilte der Wirbelsturm Bäume, riss Häuserdächer herunter und kleinere Autos in den von ihm verursachten Fluten fort. Während in Georgia mindestens eine Person durch den Hurrikan getötet wurde, wurden in Florida bislang offiziell keine unmittelbar durch Idalia verursachten Todesfälle bestätigt; zwei Personen kamen allerdings bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans auf dem Festland bei wetterbedingten Autounfällen ums Leben.
Da die fern von Touristenzentren und großen Metropolen gelegene Big-Bend-Region nur sehr dünn besiedelt ist, ist glücklicherweise nicht mit Sturmopferzahlen zu rechnen, wie sie Hurrikan Ian im vergangenen Jahr in der Region Fort Myers verursachte. Die materiellen Schäden sind gleichwohl beachtlich: Küstennahe Straßen wurden überschwemmt, kleine Boote aus ihren Verankerungen gerissen, und fast eine halbe Million Haushalte in Florida und Georgia wurden vom Stromnetz abgeschnitten. Heftige Regenfälle führten auch zur teilweisen Überflutung der Interstate 275 in Tampa.
Viele Flughäfen in Florida mussten ihren Betrieb ganz oder teilweise einstellen. Laut CBS News kam es zum Ausfall von über 1000 und zu Verspätungen bei fast 900 Flügen. Die Flughäfen in Tampa, St. Petersburg/Clearwater und Sarasota/Bradenton wurden am Dienstag im Vorfeld des Sturms geschlossen. Der Tampa International Airport plante nach Angaben des Betreibers, den Betrieb bis Donnerstag um 15 Uhr Ortszeit wieder vollständig aufzunehmen, die Flughäfen von Gainesville und Tallahassee kündigten ihre Wiederöffnung für Donnerstagmorgen an.