Hurrikan Irma in Fort Lauderdale, 2017
Mit Hurrikanen ist in Florida leider in jedem Sommer erneut zu rechnen. Im Bild Hurrikan Irma in Fort Lauderdale 2017 (Foto © FotoKina/Shutterstock.com)
Die Zeitung News-Press hat mit einigen für das Lee beziehungsweise Collier County arbeitenden Fachleuten darüber gesprochen, was aus den jüngsten Erfahrungen mit Hurrikan Ian zu lernen ist und was im Rahmen der Vorbereitung auf einen erneuten Sturm auf keinen Fall vergessen werden sollte.
Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen
Wie Ben Abes, Leiter des Ressorts für öffentliche Sicherheit im Lee County, gegenüber News-Press ausführt, sollte jeder, der Hurrikan Ian oder einen anderen Wirbelsturm miterlebt hat, diese Erfahrungen zur Grundlage für die Vorbereitung auf den sich aller Wahrscheinlichkeit nach früher oder später ereignenden nächsten Sturm machen. Dementsprechend hat sich das Lee County daran gemacht, mithilfe einer Beratungsfirma einen sogenannten "after-action report" zu erstellen – eine Nachbetrachtung, in der gründlich analysiert wird, wie gut die im Vorfeld und nach Ausbruch des Sturms unternommenen Maßnahmen zur Rettung von Menschen und der Wiederherstellung der Infrastruktur funktioniert haben und was gegebenenfalls verbessert werden kann. Der Bericht, der sowohl die Blickwinkel von Mitarbeitern des Countys als auch von Außenstehenden berücksichtigt, soll bis zum Herbst vorliegen.
Die Gegend kennen, in der man lebt
Wer in einer hurrikangefährdeten Gegend lebt, sollte sich laut Abes unbedingt genauer mit ihr vertraut machen, ehe ein Sturm aufzieht. Man müsse nicht nur die Evakuierungszone, sondern auch die Flutzone kennen, in der man lebe. Bereits bevor die Behörden einen zur Evakuierung aufforderten, sei es wichtig zu wissen, wohin man vor dem Sturm fliehe – etwa in das Haus eines Familienmitglieds oder Freundes oder an einen Ort außerhalb der vom Sturm betroffenen Gegend. Angesichts des Umstands, dass noch längst nicht alle nach dem Hurrikan Ian nötigen Reparaturarbeiten abgeschlossen seien, müsse man auch verstärkt daran denken, lose Gegenstände wie etwa Dachschindeln vorab sturmsicher unterzubringen.
Versicherung auf den neuesten Stand bringen
Um im Fall eines Schadens sofort seine Versicherung einschalten zu können, sollte man laut Dan Summers, dem Leiter der Abteilung für Rettungswesen des Collier County, unbedingt die entsprechenden Unterlagen an einem sicheren Ort lagern – sei es in einer wasserdichten Hülle, auf dem Smartphone oder in einer Cloud im Netz. Zur Belegung von Schadensfällen sei es zudem sehr sinnvoll, mit Daten und Uhrzeiten versehene Fotos von seinem Dach und der Inneneinrichtung des Hauses zu machen. Sofern der Haushalt um neue wertvolle Dinge ergänzt wurde, dürfe man nicht vergessen, diese rechtzeitig in die Versicherungspolice mitaufnehmen zu lassen.
Auf Wetterberichte und Sturmwarnungen achten
Um stets auf dem Laufenden über das mögliche Auftreten von Hurrikanen zu sein, sei es ratsam, die entsprechenden behördlichen E-Mail-Warnungen des Collier County beziehungsweise des Lee County zu abonnieren. Zusätzlich solle man laut Summers auch den Kanälen der Countys in den sozialen Medien folgen.
Notfallset aktuell halten
Dinge wie ein gewisser Vorrat an Trinkwasser sowie Nahrungsmitteln für Menschen und Haustiere, Batterien und Medikamenten sollten in einem Haushalt, der sich in einem von Stürmen regelmäßig heimgesuchten Gebiet befindet, stets vorhanden sein. Gute Gelegenheiten, etwaige Lücken in den häuslichen Notvorräten aufzufüllen, bieten in diesem Jahr gleich zwei Perioden sogenannter "Disaster Preparedness Sales Tax Holidays", https://floridarevenue.com/DisasterPrep/Documents/2023/2023%20Disaster%20Preparedness%20Sales%20Tax%20Holidays%20-%20External%20FAQs%20-%20Consumers.pdf an denen beim Kauf diverser Produkte, die im Fall eines Hurrikans von großer Bedeutung sein können, keine Mehrwertsteuer zu zahlen ist: vom 27. Mai bis zum 9. Juni sowie vom 26. August bis zum 8. September.
Vorab für die nächste Katastrophe spenden
Angesichts der wichtigen Rolle, die zivile, kirchliche und unabhängige Non-Profit-Organisationen im Fall von Katastrophen zukommt, appelliert Dan Summers an die Einwohner Floridas, mit ihren Spenden nicht bis zum nächsten Sturm zu warten. Eine Option dafür sei etwa der Hurrikan Ian Relief Fund des Lee, Hendry und Glades County.