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Everglades: Sumpfbootstour (Foto © Martina Birnbaum/Shutterstock.com)
Mit dem Sumpfboot kann man in den Everglades auch sehr flache Gewässer befahren. (Foto © Martina Birnbaum/Shutterstock.com)
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Everglades: Marschland (Foto © Romrodphoto/Shutterstock.com)
Blick über das Marschland (Foto © Romrodphoto/Shutterstock.com)
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Everglades: Amerikanischer Schlangenhalsvogel (Foto © IrinaK/Shutterstock.com)
Zu den Bewohnern der Everglades zählt auch der Amerikanische Schlangenhalsvogel, hier mit Beute. (Foto © IrinaK/Shutterstock.com)
Die Everglades, die sich vom im Norden gelegenen Lake Okeechobee bis zur südlichen Spitze der floridianischen Halbinsel erstrecken, stellen eigentlich einen riesigen Fluss dar. Dieser besteht allerdings kaum aus offenen Wasserflächen, sondern ist aufgrund seiner häufig nur wenige Zentimeter erreichenden Tiefe zum größten Teil mit Gras bewachsen. Gleichwohl erreicht der bis zu 60 Kilometer breite sogenannte "River of Grass" eine Fließgeschwindigkeit von etwa 1 Meter pro Stunde. Die sumpfige Graslandschaft, die zum großen Teil von Binsenschneiden gebildet wird, ist allerdings nicht permanent überschwemmt, sondern trocknet während der Wintermonate regelmäßig aus. Bäume gibt es hier nur vereinzelt. Auf Anhöhen wachsen an einigen Stellen Gruppen verschiedener Baumarten wie etwa Virginia-Eichen, Rot-Ahorne, Westindische Mahagonis, Weißgummibäume oder Kokospflaumen, die eigene kleinere Ökosysteme bilden und als "hardwood hammocks" ("Laubholz-Hängematten") bezeichnet werden. So lässt sich das riesige Gebiet der Everglades grob in die Binsenschneiden-Prärien ("sawgrass prairies"), Salzmarschen und Mangroven und die besagten Bauminseln unterteilen.
Das Greater Miami Convention & Visitors Bureau gibt auf seiner Website eine Übersicht über verschiedene Touren, auf denen Besucher auf jeweils ganz eigene Weise in die Tier und Pflanzenwelt der Everglades eintauchen können.
Sumpfbootstouren
Am schnellsten und einfachsten lassen sich die Marschen der Everglades mit dem flachen, von einem Propeller angetriebenen Sumpfboot erkunden, mit dem auch sehr flache Wasserbereiche angesteuert werden können, in denen herkömmliche Boote auf Grund laufen würden. Eine Reihe von Anbietern unternehmen Touren durch das Marschland des sogenannten Shark River Slough ("Shark-River-Sumpf"), bei denen neben Alligatoren beispielsweise auch Schildkröten und verschiedene Vogelarten beobachtet werden können. Wer danach noch mehr über die Tierwelt und insbesondere die Reptilien der Everglades erfahren will, kann sein Wissen von den Tourguides mithilfe verschiedener Exponate vertiefen lassen.
Tram-Touren durch das Shark Valley
Das auf dem Tamiami Trail gelegene Shark Valley verdankt seinen Namen ebenso wie der weiter oben erwähnte Shark River Slough den nahen Flüssen Shark River und Little Shark River, in denen verschiedene Arten von Haien vorkommen. Das Tal kann auf verschiedenen Wegen zu Fuß, per Fahrrad oder mit einem straßenbahnartigen Autobus erkundet werden. Auf der zweistündigen, über eine Strecke von 24 Kilometer führenden Rundtour mit der sogenannten Tram führt ein Parkranger oder ein beim Nationalpark angestellter Naturforscher die Besucher in die Flora und Fauna der Everglades ein, die man während der Fahrt beobachten kann. Auf halber Strecke ist es zudem möglich, einen etwa 20 Meter hohen Aussichtsturm zu besteigen, von dem aus die gesamte Umgebung inklusive Shark River Slough und Saw Grass Prairie überblickt werden kann.
Bootstouren von der Flamingo Marina
Bei verschiedenen Bootstouren, die an der Flamingo Marina, dem kleinen Hafen des in den Everglades gelegenen Orts Flamingo, starten, kann man Buchten und Wasserwege des Nationalparks kennenlernen und dabei nicht nur Wissenswertes über Tiere und Pflanzen, sondern auch über die Geschichte der Gegend erfahren. Mit etwas Glück lassen sich in den Mangroven Seekühe, Delfine und Meeresschildkröten beobachten. Bei den Anbietern der Touren kann man auch Kajaks und Kanus ausleihen, um die Everglades-Gewässer auf eigene Faust zu erforschen.
Touren mit den Schwerpunkten Fotografie und Vogelbeobachtung
Bei speziellen Touren im Kajak oder Kanu bringen ortskundige Guides die Teilnehmer gezielt an Orte, an denen sie aus nächster Nähe Vögel oder andere Tiere wie Alligatoren und Fischotter sowie die faszinierende Pflanzenwelt fotografieren können. Neben den Wassertouren werden auch Wanderungen zu Brutrevieren verschiedener Vogelarten angeboten. Dabei nehmen sich die Führer viel Zeit für jeden einzelnen Teilnehmer und vermitteln ihnen nicht nur biologisches und ökologisches Wissen, sondern helfen ihnen auch dabei, Bilder zu machen, von denen sie noch zehren können, wenn der Everglades-Besuch schon lange hinter ihnen liegt.
Geführte Touren im Auto
Auch in Corona-Zeiten kann man risikolos geführte Touren durch die Everglades unternehmen, ohne dabei das Social Distancing zu vernachlässigen. Dabei fährt jeder der Teilnehmer im eigenen Auto, das man in der Regel ohnehin benötigt, um hierher zu gelangen. Der Konvoi, der aus maximal drei Fahrzeugen besteht, hält während der Tour an verschiedenen Orten an, an denen man das Auto verlassen, die Gegend durchstreifen und, geleitet von den Kommentaren des Guides, die örtliche Tierwelt beobachten kann. Dabei wird auch ein Abstecher zur Nike Missile Site unternommen, einem ehemaligen Standort von Flugabwehrraketen, der kurz nach der Kubakrise 1962 errichtet worden und bis 1979 in Betrieb war.