Michael Moog de Medicis Autobiografie »Der Prinz von Palm Beach« ist im vergangenen Jahr im MEDU Verlag erschienen. (Foto: © Robert Sadler Clark)
Schon in den ersten Tagen fragten ihn junge, hübsche, in Gucci und Prada geklei- dete Damen im Hotel, ob er nicht mitkom- men wolle auf exklusive Partys. »Man sprach mich ständig an«, erinnert er sich, »ob Jung oder Alt, Männlein oder Weiblein, ich wurde höflich ausgefragt, sie wollten alles über Deutschland wissen, forderten mich zum Tanzen auf und verwöhnten mich mit Champagner und Kaviar.«
Irgendwann traf er dann Betty, eine der wohlhabendsten und glamourösesten Ladys von Palm Beach. Ohne zu zögern zog Michael die zierliche 81-jährige Dame auf die Tanzfläche. »Sie sah aus wie eine Mischung aus Marlene Dietrich und Marika Rökk und verströmte die Würde und Eleganz von alteingesessenem Adel«, schwelgt Moog de Medici in seinen Erinnerungen.
Bis zur Hochzeit mit der betagten, betuchten Betty sollten allerdings noch einige berauschende, galante Jahre vergehen. Mit den Worten »Ich würde mich über etwas Gesellschaft von Ihnen sehr freuen« bot sie ihrem Seelenfreund schließlich an, bei ihr einzuziehen. Nach acht Jahren Ehe und vielen gemeinsamen Partys verstarb Betty – und »Prinz Michael« erbte ihren Palast und ihr Geld. Den Spitznamen Prinz von Palm Beach hatte Michael, der über seine Mutter mit dem New Yorker Synthesizer-Erfinder Robert Moog und über seinen venezianischen Vater mit jener einst so mächtigen florentinischen Adelsfamilie verwandt ist, übrigens gleich zu Beginn seines Abenteuers in Florida verliehen bekommen.
Und heute? Nach Jahrzehnten des Luxuslebens in der High Society von Palm Beach hat es Michael zurück nach Deutschland verschlagen. Er lebt mit seiner dritten Frau Pia wieder in seiner eigentlichen Heimat Wiesbaden. Doch die Erinnerungen an die verrückten, pompösen Jetsetjahre als Prinz werden ihm immer bleiben.