Spuren des Wirbelsturms Sally im Bay County/Florida
Land unter im Bay County im Panhandle nahe dem Bear Creek durch Hurrikan Sally (Foto © Terry Kelly/Shutterstock.com)
Sally erreichte am 16. September als Hurrikan der Kategorie 2 mit Windgeschwindigkeiten bis zu 165 Stundenkilometern nahe der Stadt Gulf Shores in Alabama die US-Küste – auf den Tag genau 16 Jahre, nachdem der verheerende Hurrikan Ivan an derselben Stelle auf Land getroffen war. In der Folge führte der Sturm insbesondere im Gebiet zwischen Mobile in Alabama und dem floridianischen Pensacola zu starken Windschäden und Überflutungen. Laut CNN fielen dabei innerhalb von vier Stunden über 760 Millimeter Niederschlag – so viel, wie unter normalen Bedingungen in dieser Gegend in vier Monaten zu erwarten sind. Teile Pensacolas standen rund 1,5 Meter unter Wasser.
In der Nacht zum vergangenen Donnerstag schwächte sich Sally zu einem tropischen Tief mit Windgeschwindigkeiten um 56 Stundenkilometer ab, überflutete aber weiter Gebäude, deckte Dächer ab und führte dazu, dass über eine halbe Million Menschen ohne Strom waren. Auch ein Teil der Pensacola Bay Bridge (örtlich auch Three-Mile Bridge genannt), die Pensacola mit Gulf Breeze auf der Fairpoint-Halbinsel verbindet, wurde von dem Sturm heruntergerissen. Über zahlreiche Countys wurden Ausgangssperren verhängt. Im Escambia County, in dem auch Pensacola liegt, wurden mindestens 377 Menschen aus überfluteten Wohngegenden evakuiert. Die Behörden ordneten zudem vorsorgliche Zwangsevakuierungen für einen großen Teil der Küste sowie niedriger liegende Gebiete zwischen Mississippi und Florida an. Mindestens ein Mensch kam durch die von Sally verursachten Überflutungen im Orange County in Alabama ums Leben.
Wetterexperten rechnen damit, dass Sally nicht der letzte Wirbelsturm ist, der die südliche Küste der USA in diesem Jahr heimsuchen wird. Laut AccuWeather sagen Meteorologen für die diesjährige Sturmsaison, die schon jetzt als Rekordsaison gilt, nun nicht weniger als 28 Stürme voraus, darunter dreizehn Hurrikane sowie sechs sogenannte "major hurricanes" mit einem maximalen einminütigen Mittelwind von mindestens 180 Stundenkilometern, was einem Hurrikan der Kategorie 3, 4 oder 5 entspricht. Zehn dieser Stürme werden nach den Vorhersagen unmittelbare Auswirkungen für die US-Küste haben. Damit wäre ein neuer Rekord für die Gesamtanzahl der Stürme in einer Saison seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erreicht. Der langjährige Durchschnitt liegt bei zwölf Stürmen, davon sechs Hurrikane der Kategorie 1 bis 2 und drei Hurrikane der Kategorie 3 oder höher. Bisher wurde die US-Küste in dieser Saison, die offiziell am 30. November endet, bereits von acht Wirbelstürmen getroffen. In einer normalen Saison sind es drei bis vier Stürme. Da das lateinische Alphabet nur 23 Buchstaben umfasst, greifen die Meteorologen in diesem Jahr erstmals seit 2005 bei der Benennung der Stürme auch auf das griechische Alphabet zurück.