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Im Park: Aussicht auf die Bucht und Sarasotas Downtown (Foto: © A. Lenzholzer)
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Im Konservatorium: Das auffällige Äußere der Orchideen soll Bestäuber anlocken. (Foto: © A. Lenzholzer)
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Rund 27.000 verschiedene Spezies von Orchideen konnten bislang weltweit bestimmt werden. Zu den bekanntesten Arten gehören Vandas, Cattleyea, Oncidium, Paphiopedilum und Phaelenopsis. (Foto: © Marie Selby Gardens)
Für ihre Sammlung von Orchideen, Epiphyten und Bromelien sind die Marie Selby Botanical Gardens weltberühmt. Seit 42 Jahren widmet sich der botanische Garten an Floridas Westküste dem Zusammentragen und dem Studium der exotischen Pflanzen. 6000 lebende Orchideen, 28.000 in Flüssigkeit konservierte und unzählige gepresste Blüten nennt der Garten sein Eigen.
Während diese Schätze vornehmlich zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt und nicht dauerhaft ausgestellt werden, ist die alljährliche Orchideenshow eine gute Gelegenheit, um sich einen Eindruck von der umfangreichen Sammlung zu machen. In diesem Jahr steht die Ausstellung, die vergangene Woche eröffnet wurde und noch bis zum 26. November zu sehen sein wird, unter dem Motto "Earth - Air - Fire - Water". Die Schau soll insbesondere die Vielfältigkeit der verschiedenen Orchideenspezies hervorheben, schließlich gibt es solche, die in der Erde wachsen, solche, andere die in der Luft wurzeln und auch Orchideen, die nur unmittelbar nach einem Feuer blühen.
Wie unterschiedlich die faszinierenden Pflanzen, ihre Blüten und auch ihr Lebensraum sein können, lässt sich bei einem Spaziergang durch das Konservatorium erfahren, das für die Schau komplett umgestaltet wurde. Orchideen, Epiphyten und Bromelien aller Farben und Formen wachsen hier unter anderem auf Lavagestein, auf Bäumen oder von der Decke herab. Nebenan im sogenannten "Payne Mansion" zeigt eine liebevoll kuratierte Ausstellung wissenschaftliche Illustrationen, Sammlungsstücke aus den Herbarien, historische Bücher und Schriften (unter anderem von Charles Darwin und Alexander von Humboldt) sowie in Flüssigkeit eingelegte Blüten von winzig klein bis hin zu stattlichen Blütenständen.
Aber nicht nur Orchideen und Bromelien gibt es in dem rund dreieinhalb Hektar großen botanischen Garten zu bestaunen. Neben dem Tropenhaus gibt es zahlreiche thematisch gestaltete Bereiche auf dem Gelände, darunter ein Sukkulentengarten, ein Schmetterlings- und ein Farngarten. Viele der Wege durch den Park mit tropischen und subtropischen Bäumen geben Blicke auf die schöne Sarasota Bay frei und laden zum Verweilen ein. Wer eine richtige Pause braucht, kann sich im Schatten eines riesigen Banyanbaums im jüngst renovierten Bistro "Michael's on the Bay" ausruhen und stärken.
Keinesfalls verschnaufen will die Betreiberin der Selby Gardens, eine Non-Profit-Organisation, die aus dem ehemaligen Privatgarten der Ölmagnatengattin Marie Selby nach deren Ableben 1971 über die Jahrzehnte einen botanischen Garten von Weltruf schuf. Neben dem Bau eines begrünten Parkhauses nach neuesten Öko-Standards mit Dachgarten und Restaurant plant man den Abriss von historisch nicht relevanten Gebäuden, um auf dem Gelände mehr Platz für Grün- und Ausstellungsflächen zu schaffen. Immerhin stiegen die Besucherzahlen des Gartens in den vergangenen zwei Jahren auch durch das Bevölkerungswachstum in der Region um satte 36 Prozent.
Hinzukommen sollen außerdem unter anderem ein neuer Gewächshauskomplex, ein neues Besucher- und Bildungszentrum sowie verbesserte Informationstafeln im ganzen Park. Mit der Gestaltung und Umsetzung des ambitionierten Plans wurde die mehrfach preisgekrönte Landschaftsgestaltungsfirma OLIN beauftragt. 67 Millionen Dollar wurden für das Projekt, das in den kommenden 10 Jahren umgesetzt werden soll, veranschlagt.